Nächstes Kapital im Übernahmekrimi rund um die Commerzbank. Die italienische UniCredit hat eine Beteiligung von bis zu 29,99 Prozent zur Prüfung angemeldet. Neben der EZB prüft damit nun auch das Bundeskartellamt die Beteiligung der italienischen Großbank an der Frankfurter Konkurrentin.
Nächstes Kapital im Übernahmekrimi rund um die Commerzbank. Die UniCredit hat ihren Einstieg beim Bundeskartellamt zur Prüfung angemeldet. Konkret geht es um eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 29,99 Prozent an Deutschlands zweitgrößter Privatbank. Die Wettbewerbshüter nehmen nun die Auswirkungen des Deals auf den deutschen Bankenmarkt unter die Lupe.
Das Kartellamt kann sich bis zu einem Monat für eine erste Einschätzung Zeit lassen. Falls erforderlich, könnte eine vertiefte Prüfung den Prozess um weitere vier Monate verlängern. Seit Montag wird das Vorhaben auf der Liste der laufenden Verfahren geführt.
Die Aktie der Commerzbank zeigt sich von der Meldung relativ unbeeindruckt. Am frühen Nachmittag steht bei der Commerzbank-Aktie ein kleines Plus zu Buche. Damit hält sich das Papier weiter über der Marke von 20,00 Euro.
Angesichts der starken Stellung der Italiener in Deutschland durch die Tochter HypoVereinsbank ist eine kartellrechtliche Prüfung alles andere als überraschend. Für Anleger steht aber ohnehin vor allem die Frage einer Komplettübernahme im Fokus.
Doch nicht nur das Kartellamt schaut genau hin: Auch die EZB-Bankenaufsicht prüft den Fall. Hintergrund: Wer mehr als zehn Prozent an einer Bank erwerben will, muss sich einem strengen Eignungstest unterziehen. Knackpunkt dürfte aber vor allem die Zustimmung der Stakeholder sein. Die Commerzbank-Führung, der Betriebsrat, die Gewerkschaften sowie die Bundesregierung lehnen das Vorgehen der UniCredit offiziell ab. Charttechnisch sieht es derweil weiterhin gut aus. Der Aufwärtstrend der Commerzbank-Aktie, ist voll intakt.
Die Commerzbank-Aktie ist zuletzt stark gelaufen. Spekulativ orientierte Anleger können trotzdem noch eine Position aufbauen. Das Potenzial ist gerade im Hinblick auf die zuletzt neu ausgegebenen Ziele für die kommenden Jahre noch nicht ausgereizt. Hinzu kommt die noch immer vorhandene Übernahmefantasie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.