Wie stark wird sich die Commerzbank gegen eine Übernahme durch Unicredit wehren? Commerzbank-Chef Manfred Knof hat sich nun erstmals zu einem möglichen Zusammenschluss geäußert. Demnach werde man jede Option verantwortungsvoll prüfen.
Commerzbank-Chef Manfred Knof reagierte zurückhaltend, aber offen auf das Übernahmeinteresse der italienischen UniCredit. „Wir sind fest von unserem eigenen Plan überzeugt“, betonte Knof während einer Veranstaltung in Berlin und verwies auf die Strategie 2027, die auf eine Stärkung von Profitabilität und Wachstum abzielt.
Gleichzeitig signalisierte er jedoch die Bereitschaft, alternative Ansätze zu prüfen: „Sollte jemand mit überzeugenden Ideen auf uns zukommen, sind wir professionell genug, diese sorgfältig zu bewerten.“ Knof machte klar, dass die Commerzbank jede Option „verantwortungsvoll im Interesse unserer Investoren, Kunden und Mitarbeiter“ prüfen werde.
UniCredit-Chef Andrea Orcel hatte zuvor öffentlich für eine Komplettübernahme der Commerzbank geworben. Eine Zusammenführung beider Banken könnte demnach zu einem erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder führen und einen deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt schaffen.
Konkurrent Deutsche Bank prüft derweil offenbar, ob man den Übernahmeplänen der Italiener einen Strich durch die Rechnung machen kann, etwa durch den Kauf des restlichen Staatsanteils von rund zwölf Prozent.
Vorstandschef Christian Sewing hat einer Übernahme der Commerzbank allerdings bereits mehrfach eine Absage erteilt. Ob sich daran durch die Pläne von UniCredit etwas geändert hat, bleibt fraglich.
Die Aktie der Commerzbank hat sich nach einem Kurssprung von über 33 Prozent knapp unter dem bisherigen Jahreshoch von 15,82 Euro eingependelt. Investierte Anleger lassen die Gewinne weiterlaufen. Eine Übernahme wäre aus ihrer Sicht sinnvoll, sofern das Management beim Preis gut verhandelt – und die differenzierten Aussagen von Manfred Knof deuten genau darauf hin.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.