Die Commerzbank war vor einer Woche unter die Marke von 5,00 Euro gerutscht und hatte die 200-Tage-Linie auf diesem Niveau gerissen. Im Windschatten der sehr guten Deutsche-Bank-Zahlen konnte das Papier gestern aber wieder deutlich Boden gut machen und hat einen Rebound gestartet. Der Blick auf die Quartalszahlen am 12. Mai fällt nun positiver aus.
Die Deutsche Bank hat mit einem Gewinn von mehr als einer Milliarde das beste Ergebnis seit sieben Jahren eingefahren. Mehr dazu lesen Sie hier. Den Löwenanteil steuerte wie erwartet das Investmentbanking bei. Allerdings zeigte sich erstmals, dass auch die zinsabhängigen Unternehmenssparten zulegen konnten. Durch eine Mischung aus geringerer Risikovorsorge und Kostensenkungen konnten die Unternehmerbank und das Privatkundensegment die Gewinnschätzungen übertreffen. Für Commerzbank-Aktionäre sind das interessante Fakten.
Sanierung kann funktionieren
Denn es zeigt, dass ein Einsparprogramm bei einer Bank, die jahrelange mit zu hohen Kosten kämpfte, zum Erfolg führen kann. In Deutschland ist es bisher eher die Ausnahme, dass Großbanken effizienter werden. Die Commerzbank befindet sich erst am Anfang der Sanierung, die Deutsche stand dort vor rund zwei Jahren. Andererseits zeigt der Rückgang der Risikovorsorge den Optimismus, was die Konjunkturentwicklung angeht.
Risikovorsorge sinkt drastisch
Die Bundesregierung hat diese Woche erst ihre Prognose für das Wachstum im laufenden Jahr auf 3,5 Prozent nach nur drei Prozent zum Jahresbeginn erhöht. Die Deutsche Bank geht anscheinend ebenfalls von einem starken Wachstumsschub aus: Die Risikovorsorge wurde konzernweit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 86 Prozent auf 69 Millionen Euro heruntergefahren. Neben Restrukturierungskosten durch den Umbau dürften bei der Commerzbank Rückstellungen für mögliche Kreditverluste im ersten Quartal einen dämpfenden Effekt haben. Die Zahlen der Deutschen Bank machen jedoch Mut, dass die Aufwendungen dafür im ersten Quartal geringer ausfallen.
Der Commerzbank-Kurs dreht wieder nach oben und hat bereits die 50-Tage-Linie bei 5,25 Euro geknackt. Nun kommt die GD100 bei 5,50 Euro in den Fokus, womit sich das Chartbild wieder deutlich freundlicher präsentiert. Die Perspektive für das laufende Jahr hellt sich von der Konjunkturseite weiter auf, die Impfungen in Deutschland gewinnen zunehmend an Fahrt. Wer noch nicht investiert ist, wartet ab, bis sich der Chart weiter stabilisiert.
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