Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist längst in Deutschland angekommen. Die Börse zeigt sich nervös, der große Einbruch wie im Frühjahr ist aber ausgeblieben. Die Frage nach möglichen Kreditausfällen nimmt bei den Banken wieder Fahrt auf. Das Thema spielte bisher keine größere Rolle, da der Staat mit zahlreichen Maßnahmen die Wirtschaft stützte. Nun rückt es wieder in den Fokus.
Der Staat will die Wirtschaft retten. Im laufenden Jahr wurden Garantien und ähnliche Hilfen in Höhe von mehr als 24 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf den Weg gebracht. Das ist so viel wie fast nirgends auf der Welt. Der direkte fiskalische Impuls ist mit 8,3 Prozent des BIP ebenfalls sehr hoch. Das geht aus Berechungen der Forschungsinstitution Brügel hervor.
Wenn der Staat den Konsum am Laufen hält und Unternehmen mit verbilligten Krediten und Garantien stützt, schützt er damit auch die Banken vor Firmeninsolvenzen und somit Kreditausfällen. Die Commerzbank wies bisher mit 0,7 Prozent notleidenden Krediten am Gesamtportfolio auch im historischen Vergleich einen niedrigen Wert auf. Mehr dazu werden Anleger am 5. November erfahren, wenn der Konzern seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert.
Die Märkte haben heute den Rückwärtsgang eingelegt und die Bankaktien verlieren überproportional. DER AKTIONÄR hatte die Aktie für spekulativ orientierte Anleger empfohlen und vor anziehender Volatilität gewarnt. Als Unterstützung fungiert die 200-Tage-Linie bei 4,36 Euro. Darunter verläuft auch der mittelfristige Aufwärtstrend bei 4,28 Euro. Der Stoppkurs beträgt 3,30 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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