Kommenden Donnerstag dürfte die EZB erstmals seit Jahren die Zinsen wieder senken. Bei der sehr zinssensitiven Aktie der Commerzbank sollten das die Märkte schon eingepreist haben. Die heutigen Kursrückgänge bei den Papieren zum Handelsstart hängen auch eher mit einem negativen Analystenkommentar zusammen.
Zum Wochenbeginn befindet sich der europäische Bankensektor im Aufwind. Der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks legt im frühen Handel rund ein Prozent zu. Alle Indexwerte befinden sich im Plus, nur die Aktie der Commerzbank notiert tiefer. Grund ist aber nicht, was nahe liegen würde, die für diesen Donnerstag erwartete Zinswende der EZB.
Vielmehr haben sich die Analysten der Citigroup zu Wort gemeldet und ihre bisherige Kaufempfehlung gestrichen. Stattdessen raten sie nun nur noch zum Halten der Aktie. Das Kursziel wurde indes von 14,70 Euro auf 15,80 Euro angehoben. Damit liegt die Citigroup aber unter dem Konsensziel der Analystengemeinde von 16,79 Euro, was vom aktuellen Kurs noch 9,2 Prozent Potenzial bedeutet.
Vor allem beim erwarteten Umsatz für 2025 bis 2027 wird Analyst Borja Ramirez Segura vorsichtiger. Er hat seine Umsatzziele für diesen Zeitraum gesenkt und liegt nun fünf Prozent unter den Konsensschätzungen. Höhere Zinsen für einen längeren Zeitraum seien demnach positiv für das Nettozinseinkommen, aber könnten zu einer größeren Migration bei den Einlagen mittelfristig führen.
Verschiedene Medienberichte über ein potenzielles Interesse von UniCredit oder Deutscher Bank zu einer Commerzbank-Übernahme haben für Segura zudem keine Auswirkungen auf seine Schätzungen beim zukünftigen Gewinn je Aktie. Aufgrund der bestehenden Umsetzungsrisiken seien diese strategischen Optionen nicht besonders attraktiv.
Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte haben die Märkte bei der EZB-Sitzung am Donnerstag bereits eingepreist. Unklar ist der weitere Zinspfad, zumal sich die Teuerung nach letzten Daten hartnäckiger als gedacht zu erweisen scheint.
Die Aktie der Commerzbank läuft nun immer mehr an den bestehenden Aufwärtstrend bei 15,20 Euro heran. Dieser dient als wichtige Unterstützungslinie. Setzt sich die Konsolidierung fort, könnte der Kurs hier wieder nach oben drehen. DER AKTIONÄR setzt vor allem auf stark steigende Ausschüttungen bei der Commerzbank. Stopp bei 12,00 Euro beachten.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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