Die durchwachsenen Quartalszahlen und den schwachen Ausblick haben Analysten zum Anlass genommen, ihre Einschätzung zur Commerzbank-Aktie zu überarbeiten. Gleich vier Analystenhäuser haben den DAX-Konzern abgestuft.
Die Commerzbank hat im zweiten Quartal des laufenden Jahres einen operativen Gewinn von 451 Millionen Euro erzielt und einen verhaltenen Ausblick geliefert. Analysten reagierten prompt. Deutsche Bank-Analyst Alexander Hendricks zeigte sich von der schwachen Entwicklung des Kern-Bankgeschäfts enttäuscht und hat die Commerzbank nach Zahlen auf "Hold" abgestuft. Das Kursziel hat Hendricks von 1,90 auf 1,45 Euro gekürzt.
Neue Kursziele
Auch die Experten von Cheuvreux, DZ Bank und NordLB haben die Commerzbank-Aktie abgestuft. DZ Bank-Analyst Christoph Bast nimmt Abstand von seiner Kaufempfehlung und senkt das Kursziel auf 1,20 (vorher: 1,90) Euro. NordLB-Analyst Michael Seufert äußert sich ebenfalls skeptisch. Dem Experten gibt das künftige Ertragspotenzial des Bankhauses zu denken. Seufert stuft den Titel daher von "Halten" auf "Verkaufen" ab und senkt das Kursziel von 1,35 auf 1,15 Euro. Cheuvreux-Analyst Cyril Meilland bewertet den Titel nun mit "Underperfom" und Ziel 1,30 (vorher: 2,70) Euro. Eine weitere Verkaufsempfehlung kommt von Seiten der Societe Generale. Den fairen Wert sieht Analyst Philip Richards bei 1,10 Euro.
Verdopplungspotenzial
Weiterhin positiv gestimmt sind hingegen die Experten der Credit Suisse. Die Einstufung wurde auf "Outperform" belassen. Mit ihrem Kursziel von 2,50 Euro sehen die Analysten Verdopplungspotenzial. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung und sieht ebenfalls Luft nach oben. Mittlerweile sollten alle Risiken eingepreist sein. Mit einem 2013er-KGV von 5 und einem KBV von 0,3 ist der Titel für mutige, langfristig orientierte Anleger attraktiv, für konservative Anleger allerdings weiterhin ungeeignet.