+++ Die besten Black-Friday-Deals +++
Foto: Shutterstock
23.04.2020 ‧ Pierre Kiren

Macht die Commerzbank jetzt ernst?

-%
Commerzbank

Die Commerzbank möchte einen radikalen Sparkurs einschlagen. Dem sollen große Teile des Filialnetzes zum Opfer fallen. Laut eines Berichts des Manager Magazin wolle eine Gruppe von Vertretern der Commerzbank die Zahl der Filialen von 1000 auf 400 bis 500 halbieren. Grund für den umfassenden Umbau sei der zunehmende Druck der Bundesregierung in ihrer Rolle als Großaktionär auf Vorstandschef Martin Zielke, eine klare Strategie zu liefern.

"So wie die Dinge liegen, müssen wir einen ziemlichen Sprung machen", zitiert das Manager Magazin einen ungenannten Topmanager. Trippelschritte wie bei dem zuletzt vorgelegten Plan würden nicht mehr ausreichen.

Martin Zielke hatte im September 2019 angekündigt, rund 200 von 1000 Filialen zu schließen und tausende Stellen zu streichen. Ziel sei, eine Rendite von vier Prozent zu erreichen. Finanzaufsehern und einer Reihe von Investoren gingen die Maßnahmen jedoch nicht weit genug, ebenso dem Bund, der 15 Prozent der Anteile hält.

Größeres Einsparpotenzial vorhanden

In einer vom Bund beauftragten Studie hatten Berater der Boston Consulting Group Anfang März, Erkenntnisse geliefert, dass die Bank ihre Ausgaben viel stärker herunterfahren könne. Das Doppelte oder gar das Dreifache sei drin, wenn das Geldhaus sein Geschäftsmodell gründlich überarbeite.

Der Vorstand machte bereits bei der Bilanzvorlage im Februar deutlich, dass er weitere Einsparmöglichkeiten prüfe. Neues dazu wollte die Bank demnach spätestens bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal mitteilen, die für den 5. August geplant ist.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Commerzbank-Aktie dreht heute im Vergleich zum Gesamtmarkt auf und hat den Widerstand bei 3,10 Euro geknackt. Spekulativ orientierte Anleger nutzen das Chartsignal zum Kauf. Das Kursziel beträgt 4,50 Euro, der Stopp sollte bei 2,60 Euro gesetzt werden.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern