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06.05.2021 Nikolas Kessler

Coinbase: Diese Entwicklung bedeutet Gefahr

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Coinbase

Die Aktie des Kryptobörsen-Betreibers Coinbase korreliert üblicherweise stark mit der Kursentwicklung von Bitcoin und Co. Doch während der Kryptomarkt auf Sicht der letzten 24 Stunden um mehr als fünf Prozent steigt, kommt der Börsenneuling kaum von der Stelle. Grund dafür ist eine Entwicklung in den USA, die das Geschäftsmodell des Unternehmens beeinträchtigen könnte.

Dort arbeiten die auf Krypto-Verwahrung spezialisierte Firma NYDIG und der Finanzdienstleister FIS an einer Lösung, mit der die Kunden von US-Banken künftig ganz bequem über ihr bestehendes Bankkonto Bitcoin kaufen, verkaufen und halten können. Ziel sei es, Bürgern und Unternehmen den Zugang zum Bitcoin-Handel zu erleichtern. „Hunderte Banken“ hätten sich nach Unternehmensangaben bereits angemeldet (DER AKTIONÄR berichtete).

Für Coinbase könnte das zum Problem werden, dann dadurch würde sich der Konkurrenzdruck massiv erhöhen. Gerade für Privatanleger könnte es verlockender sein, direkt über das Bankkonto Bitcoin zu kaufen – und nicht extra einen Account bei der Kryptobörse eröffnen zu müssen. Coinbase ist aktuell aber stark abhängig von den Gebühreneinnahmen im Privatkundengeschäft.

Große Abhängigkeit von privaten Nutzen

Erst am Dienstag hatte Mizuho-Analyst Dan Dolev vor Gefahren für das Geschäftsmodell durch wachsende Konkurrenz gewarnt und dabei explizit auf die große Abhängigkeit vom Privatkundengeschäft hingewiesen. Entsprechende Gebühreneinnahmen hätten zuletzt etwa 80 Prozent der gesamten Umsätze von Coinbase ausgemacht, so der Experte.

Dolev hält es für möglich, dass einige Anbieter den Kryptohandel künftig günstiger oder gar gebührenfrei anbieten könnten. So verfügen beispielsweise auch die Apps von Paypal und Square über Funktionen zum Kauf und Verkauf von Bitcoin.

Anders als Coinbase müssen die Payment-Riesen damit allerdings nicht zwangsläufig Geld verdienen, sondern nutzen das Kryptofeature eher als Lockmittel, um neue Nutzer auf die jeweilige Plattform zu holen – und ihnen dort gewinnträchtigere Produkte anzubieten. Nach einem ähnlichen Muster könnten auch die US-Banken verfahren.

Diese Zielgruppe könnte die Lösung sein

Natürlich werden reine Kryptohandelsplätze auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Eingefleischte Krypto-Trader, die regelmäßig auch kleinere, weniger prominente Altcoins handeln wollen, werden vorerst nicht um eine spezialisierte Börse wie Coinbase herumkommen. Wer dagegen primär auf Bitcoin setzen und entsprechende Positionen längerfristig halten will, dürfte allerdings gefallen an der wachsenden Zahl an Optionen zum bequemen Kauf über die Payment-App oder das Bankkonto finden.

Wichtig wäre daher, dass Coinbase zügig Fortschritte beim Ausbau des Geschäfts mit Unternehmen und institutionellen Investoren macht. Die jüngst angekündigte Übernahme des Datenanalyse-Portals Skew ist dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Nach dem starken Börsendebüt Mitte April bröckeln die anfänglichen Gewinne ab. Der Kurs taumelt dabei in Richtung des Referenzkurses von 250 Dollar, der im Zuge des Direct Listings an der Nasdaq festgelegt wurde. Bei vielen Anlegern überwiegen offenbar Bedenken hinsichtlich den mittel- und langfristigen Perspektiven die kurzfristigen Chancen auf erneute Rekordzuwächse im zweiten Quartal. DER AKTIONÄR hält zunächst aber am Kauflimit im Bereich von 200 Euro fest.

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