Nachdem der Konzern zuletzt in der Kritik stand, sich nicht aus Russland zurückzuziehen, hat Coca-Cola am Dienstag reagiert. Das Unternehmen stellt sämtliche Geschäftsaktivitäten in dem Land ein, heißt es in einer knappen Mitteilung. Wirtschaftlich dürfte der Schritt keine größeren Konsequenzen haben.
Insbesondere in den sozialen Netzwerken war in den letzten Tagen der Druck auf Coca-Cola gewachsen, aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine die Geschäfte in Russland einzustellen. Der Hashtag #BoycottCocaCola zählte am Montag und am Wochenende zu den am häufigsten verwendeten auf Twitter.
In der nur drei Sätze langen Mitteilung vom Dienstag gab der größte Getränkehersteller der Welt dem Druck nach und kündigte an, sich aus Russland zurückzuziehen. Weiter hieß es, man werde „die Situation weiterhin beobachten und bewerten, je nachdem wie sich die Umstände entwickeln“.
Die wirtschaftlichen Folgen für den Getränkekonzern dürften überschaubar bleiben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr trugen die Verkäufe in Russland und der Ukraine etwa ein bis zwei Prozent zu den konsolidierten Nettobetriebseinnahmen und dem Betriebsergebnis bei.
Die Papiere verloren am Dienstag im US-Handel gut vier Prozent. Die nächste Unterstützung für den Kurs der Coca-Cola-Aktie liegt bei 57,50 Dollar. Danach rückt dann bereits der GD200, der aktuell bei 56,81 Dollar steht, ins Blickfeld.
Der Rückzug hat in erster Linie symbolische Wirkung und nimmt das Unternehmen aus der Schlusslinie der Kritiker. Konservative Geschäftsmodelle wie das von Coca-Cola werden mit der anhaltenden Unsicherheit auch weiter gefragt sein, weshalb die Kursverluste der letzten zwei Handelstage nur ein Rücksetzer bleiben dürften. Wer investiert ist, bleibt an Bord.