Gipfeltreffen der chinesischen Commerce-Giganten: Vertreter von Alibaba, JD.com und Pinduoduo haben sich in Hangzhou getroffen – mit Vertretern der chinesischen Marktaufsichtsbehörde. Diese hätten die Unternehmen gedrängt, künftig auf Exklusiv-Kooperationen, die es Händlern verbieten, ihre Produkte auch auf Konkurrenzplattformen anzubieten, zu verzichten. Das berichtet Chinas Nachrichtenagentur Xinhua.
Ein neues E-Commerce-Gesetz werde künftig solchen monopolistischen Auswüchsen einen Riegel vorschieben, hieß es. Notfalls werde die Behörde kartellrechtlich gegen die Unternehmen vorgehen.
Auch untereinander kämpfen die Unternehmen: JD.com bereitet derzeit eine Klage gegen Alibaba vor. Der Vorwurf: Alibaba habe seine Marktmacht missbraucht, um Händler zu Exklusivvereinbarungen im Vorfeld des Global Shopping Days zu zwingen. JD.com verlang 142 Millionen Dollar und eine offizielle Entschuldigung.
Auch einige Händler beklagen Alibabas Verhalten. Alibaba pocht hingegen darauf, dass man sich im marktüblichen Rahmen bewege.
JD.com und Alibaba liefern sich einen scharfen Wettbewerb. Ähnlich wie US-Behörden bei Facebook und Co, werden auch Chinas Aufsichtsorgane darauf achten, dass keine übermächtigen Monopole entstehen.
Anleger können die Angelegenheit gelassen verfolgen. Konkurrenz belebt das Geschäft und zwingt die Unternehmen, sich stetig weiterzuentwickeln. Eine 100-Millionen-Dollar-Strafe klingt viel, wäre für ein Unternehmen wie Alibaba aber problemlos zu stemmen. Bei Alibaba sieht es (mal wieder) so aus, als könne die Aktie endlich nachhaltig über den Widerstandsbereich bei 180 Dollar steigen. Bei JD.com sieht das Chartbild nach dem Kurseinbruch im vergangenen Jahr ebenfalls vielversprechend aus. DER AKTIONÄR empfiehlt Alibaba.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.