Der Ukraine-Krieg hat die Geo-Politik im vergangenen Jahr maßgeblich beeinfluss. Um weniger anhängig von Russland und der Welt zu sein, hat sich die USA in kleinen Schritten wieder an Venezuela herangetastet. Dies liegt jedoch in erster Linie an den reichhaltigen Ölverkommen, die das südamerikanischen Land beherbergt. Größter Nutznießer dieser Entwicklung ist der Ölkonzern Chevron.
Washington hatte Chevron bereits im November gestattet, die Produktion in Venezuela sowie den anschließenden Exports des Öls wieder aufzunehmen. Die USA setzen laut dem Wirtschaftswissenschaftler Asdrúbal Olivero darauf, dass Venezuela sich mit diesem Schritt vom Einflussbereich Russlands entferne. Das sei auch wegen der geographischen Nähe beider Länder wichtig – und wegen des Ölreichtums.
Allerdings dürfte es noch eine gute Weile dauern, bis das erste Öl aus dem südamerikanischen Land seinen Weg in die USA findet. Gründe dafür sind die Tatsachen, dass etliche Produktionsanlagen seit Jahren brachliegen und dem Verfall ausgesetzt waren sowie der Umstand, dass eine wichtige Seestraße für die großen Öltanker derzeit unpassierbar ist.
Jüngst hat sich nun der venezolanische Diktator Nicolás Maduro positiv zum Chevron-Abkommen geäußert: „Die Lizenzen, die öffentlichen und die nicht-öffentlichen, die die US-Regierung Chevron erteilt hat, sind ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn sie nicht ausreichend sind für das, was Venezuela fordert, nämlich die vollständige Aufhebung aller kriminellen Sanktionen gegen die Ölindustrie“.
An der Wall Street kommen die versöhnlichen Töne gut an, für die Chevron-Aktie geht es an der Dow-Jones-Spitze um rund zwei Prozent nach oben.
Unabhängig von den Ölexporten aus Venezuela profitierte Chevron zuletzt von den deutlich gestiegenen Ölpreisen. Aus Sicht des AKTIONÄR sind die Aussichten für die Chevron-Aktie weiter gut.