Die Aktie von Netflix hat im Juni bei 423,21 Dollar ihren bisherigen Höchststand erreicht. Seitdem ging es mit dem Kurs überwiegend wieder bergab. Selbst starke Q3-Zahlen im Oktober konnten die Talfahrt nicht nachhaltig stoppen. Inzwischen hat sich der Kurs einer wichtigen Chartmarke angenähert.
Auf ihrem Weg nach oben hatte die Netflix-Aktie im Januar zwischen 228 und 250 Dollar eine Kurslücke aufgerissen, die nun wieder geschlossen werden könnte. Nahezu exakt auf 250 Dollar war der Kurs am Dienstag bereits kurzzeitig zurückgefallen, ehe im weiteren Verlauf eine leichte Erholung auf 262,13 Dollar einsetzte. Gebannt ist die Gefahr damit aber noch nicht, denn sollte die Unterstützung im Bereich der 250-Dollar-Marke einem erneuten Test nicht standhalten, dürfte das Gap zügig geschlossen werden. Dies würde einen weiteren Rückschlag um etwa neun Prozent bedeuten. Zudem verläuft im Bereich von 230 Dollar der seit Mitte 2016 gültige Aufwärtstrend, der beim Gap-Close ebenfalls zu brechen droht.
"Death Cross" deutet auf weitere Verluste hin
Charttechnisch stehen die Zeichen bei Netflix also weiter auf Sturm, zumal sich in der Vorwoche im Chart das sogenannte Todeskreuz („death cross“) gebildet hat. Davon spricht man, wenn die fallende 50-Tage-Linie die längerfristige 200-Tage-Trendlinie von oben schneidet. Dies Formation gilt als negatives Chartsignal und deutet nicht selten auf weiter fallende Kurs hin.
Ausgehend vom Allzeithoch hat Netflix schon fast 40 Prozent abgegeben. Der Kursgewinn seit Jahresanfang ist damit von über 120 Prozent zu Hoch-Zeiten auf aktuell rund 36 Prozent abgeschmolzen.
Tech-Werte wie im Sog
Der Startschuss für die aktuelle Korrektur fiel mit den Q2-Zahlen Mitte Juli, als Netflix die hohen Erwartungen beim Kundenzuwachs klar verfehlt hatte. Zuletzt war es jedoch das allgemeine Marktumfeld und der Abverkauf bei hochbewerteten US-Tech-Aktien, der Netflix immer weiter nach unten gezogen hat. Mit guten Q3-Zahlen hatte Netflix im Oktober die Wachstumssorgen nämlich wieder zerstreuen können. Die Freude der Anleger währte allerdings nur kurz.
Aktie auf der Watchlist
Trotz des zuletzt überwiegend positiven Newsflows ist die Aktie charttechnisch angeschlagen. Bei einem Rückfall unter 250 Dollar würde sich die Lage sogar noch weiter eintrüben. Anleger sollten daher weiterhin an der Seitenlinie bleiben und vor dem Wiedereinstieg eine Trendwende im Chart abwarten.