Die Aktie des Finanzdienstleisters Grenke ist noch immer stark gebeutelt. Nach Vorwürfen der Bilanzmanipulation haben sich die Short-Seller auf das Papier gestürzt und den Preis nach unten getrieben. Obwohl ein Teil der Anschuldigungen entkräftet werden konnte, ist die Aktie noch immer so günstig wie vor fünf Jahren.
Am 15. September veröffentlichte Viceroy Research einen Bericht, der Bilanzbetrug bei Grenke nachweisen soll. Teile der Vorwürfe wurden aber bereits von der Vorstandschaft dementiert, worauf der Wert mit kräftigen Kurssprüngen reagierte.
Bleibt es nun dabei, dass die Vorwürfe gegen das Unternehmen haltlos sind, hat die Aktie aus charttechnischer Sicht großes Gewinnpotenzial. Denn beim Blick auf die gängigen Indikatoren (MACD und Stochastik) zeichnet sich eine so genannte bullishe Divergenz ab. Das bedeutet wiederum, dass der Kurs neue Tiefs markierte, während die Indikatoren-Werte deutlich weniger gefallen sind (siehe Chart). Dieses Muster signalisiert in der Regel eine baldige Trendumkehr.
Kommt es zu steigenden Kursen, könnte die Aktie wieder das Ausbruchsniveau von rund 58 Euro ins Visier nehmen. Aufgrund der hohen Schwankungsbreite ist der Titel aktuell aber nur für erfahrene Trader geeignet. Alle anderen warten ab, bis die Vorwürfe endgültig vom Tisch sind und sich ein neuer Trend herauskristallisiert.