Aktionäre der Commerzbank brauchen auch nach dem Horrorjahr 2016 starke Nerven: Nach Bekanntgabe der Zahlen für das vergangene Jahr Anfang Februar ging es mit dem Kurs steil bergab. Dabei hatte CEO Martin Zielke bereits im Herbst 2016 die Anleger darauf eingestimmt, dass die nächsten zwei Jahre vom Konzern-Umbau gekennzeichnet sind. Der Großteil der Analysten teilt die negative Haltung des Marktes gegenüber der Aktie nicht. Von 27 Experten empfehlen nur sieben den Verkauf, 13 raten, die Titel zu Halten.
Aufwärtstrend intakt
Zugegeben, mit einem KGV von 16 ist die Commerzbank teuer. Allerdings soll diese Kennzahl bereits im nächsten Jahr auf 11 sinken. Außerdem deutet das Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,3 auf eine krasse Unterbewertung hin. Die Peer-Group kommt hier auf einen Wert von 0,7.
Charttechnisch hat sich der kurzfristige Abwärtstrend Ende dieser Woche weiter beschleunigt – der übergeordnete Aufwärtstrend ist hingegen intakt. Er verläuft bei 6,60 Euro, wo der Kurs auch auf die 200-Tage-Linie treffen würde. Darüber liegt eine Unterstützung bei 6,89 Euro. Bevor die Bullen wieder das Ruder übernehmen, müsste der Widerstand bei 7,24 Euro überwunden werden. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Sollten die Zinsen auch in Europa 2018 wieder anziehen, würde die Commerzbank zu den größten Gewinnern zählen. Anleger kaufen die Aktie aktuell bereits günstig ein, das Ziel liegt bei 10,70 Euro. Ein Stopp bei 6,00 Euro begrenzt die Verluste.