Die historische Fusion zwischen Celgene und Bristol-Myers Squibb steht auf der Kippe. Namhafte Investoren wollen den Merger nicht, im Gegenzug wirbt Bristol-Myers für den Deal. Die Spannung steigt – für den 12. April hat der potenzielle Käufer die notwendige Hauptversammlung angesetzt.
Neues Onkologie-Powerhouse?
Zusammen würde einer der größten Player im Bereich der Onkologie entstehen. 2018 erzielte Celgene einen Umsatz von 15,3 Milliarden Dollar (der Löwenanteil entfällt dabei auf Revlimid). Bristol-Myers erlöste 22,6 Milliarden Dollar. Dies entspricht in Summe einen Jahresumsatz von 37,9 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Roche aus der Schweiz erzielte 2018 einen Umsatz von 53,5 Milliarden Dollar.
Doch Celgene wird in einigen Jahren mit auslaufenden Revlimid-Patenten zu kämpfen haben. Zwar hat sich der Konzern vergangenes Jahr mit dem Krebsimmuntherapie-Spezialisten Juno Therapeutics verstärkt. Doch das Segment ist umkämpft – mit Gilead (durch die Übernahme von Kite Pharma) und Novartis muss sich Celgene mit zwei namhaften Rivalen auseinandersetzen.
Das stößt einigen Großaktionären von Bristol-Myers Squibb offenbar sauer auf. Nach Wellington Management stellt sich auch der aktivistische Investor Starboard Value quer, ein solcher Zukauf sei schlecht konzipiert und unklug. In der Tat, Bristol-Myers könnte mit den 74 Milliarden Dollar auch andere Übernahmen tätigen oder Lizenzdeals schnüren. Doch die jüngsten Deals in der Biotech-Branche zeigen: Erstklassige Technologien oder Plattformen kosten Milliarden und satte Prämien. An dieser Stelle ist die Akquisition von Spark Therapeutics durch den Schweizer Pharma-Giganten Roche zu nennen.
Quelle: Bristol-Myers Squibb
Nicht mitspielen
Ob die Fusion zwischen den beiden Biopharma-Schwergewichten zustande kommt, ist ungewiss. Anleger sollten sich auf das Spiel vorerst nicht einlassen und an der Seitenlinie verharren.