Die Corona-Pandemie hat dem Kreuzfahrtkonzern Royal Caribbean im vergangenen Jahr enorme Verluste eingebrockt, doch die Hoffnung auf eine Trendwende steigt. Insgesamt geriet Royal Caribbean 2020 mit 5,8 Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro) in die roten Zahlen, im Schlussquartal fiel unterm Strich ein Minus von 1,4 Milliarden an. "Diese Krise ist die schwierigste in der Geschichte unseres Unternehmens", räumte der Tourismus-Riese am Montag in Miami ein. Die Erlöse fielen 2020 um rund 80 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar.
An der Börse kam der Geschäftsbericht dennoch gut an, die Aktie legt im US-Handel kurz vor Handelsende knapp neun Prozent zu. Zwischenzeitlich lag das Plus sogar noch höher. Die Zuversicht auf ein Ende der Krise nimmt zu. Die Zahl der neuen Buchungen seien seit Jahresbeginn bereits stark angestiegen, es habe sich während der Pandemie offenbar viel Nachfrage aufgestaut, erklärte das Management in einer Konferenzschalte nach der Bilanzvorlage. Die Aussicht auf ein Comeback der Branche ließ auch die Aktien von Konkurrenten wie der Aida-Mutter Carnival oder Norwegian Cruise Line kräftig steigen.
Bereits vor Kurzem hat Richard Fain, Chairman und CEO von Royal Caribbean, jüngst in einer Videoansprache ordentlich Optimismus verbreitet. "Wir sind begierig darauf, aus unserer eigenen Zeitschleife herauszukommen", sagte er und verwies auf einen starken Rückgang der Covid-19-Fälle in den Vereinigten Staaten. Die häufigste Frage, die ihm gestellt werde, sei, wann die Kreuzfahrt denn wieder in Kraft treten wird. Fains Antwort lautet stets: „Ich weiß es nicht.“ In letzter Zeit lautet habe sich das Wording des CEOs indes geändert: „Ich weiß es nicht, aber…“.
Kommen die weltweiten Impfungen schnell voran, könnte dies für Touristik-Branche das große Comeback bedeuten. Der Aktie von Royal Caribbean gelingt am heutigen Montag mit dem Kurssprung ein neues Mehrmonatshoch und damit ein neues positives Chartsignal.
(Mit Material von dpa-AFX)