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Carnival: Corona und kein Ende - wie Anleger jetzt auf den Schreck richtig reagieren

Carnival: Corona und kein Ende - wie Anleger jetzt auf den Schreck richtig reagieren
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Carsten Kaletta 17.07.2020 Carsten Kaletta

Carnival sieht gerade sprichwörtlich seine Felle davonschimmen. So hat die US-Gesundheitsbehörde CDC ihre "No Sail Order" am Donnerstag bis Ende September verlängert. Zunächst war im März - mit viel „Corona-Optimismus“ -  noch vom 24. Juli als „Comeback-Termin“ die Rede. Für den größten Kreuzfahrt-Anbieter der Welt ist diese staatliche Entscheidung eine Katastrophe. Gestern hat die Aktie schon annähernd zehn Prozent verloren. Und aktuell sieht es nach einer Fortsetzung der Talfahrt aus.

Als Grund für die Verlängerung des „Berufsverbots“ gibt die Behörde die beispiellose Art der Covid-19-Pandemie und das hohe Risiko von Virusausbrüchen auf Kreuzfahrten an. Laut CDC-Daten gab es zwischen März und Juli 2.973 Coronavirus- oder "coronavirusähnliche" Erkrankungen auf Kreuzfahrtschiffen mit insgesamt 34 Todesfällen. Die Branche war dadurch schon früh in die Schlagzeilen geraten.

Diese Krise hat sich folgerichtig in den Mitte Juni gemeldeten Quartalszahlen niedergeschlagen: So hat der Kreuzfahrtanbieter aus Miami, zu dem auch Aida, Costa und Cunard gehören, im zweiten Quartal (bis Ende Mai) des laufenden Geschäftsjahres einen Rekordverlust von 4,4 Milliarden US-Dollar (3,9 Mrd. Euro) erlitten. Im Vorjahreszeitraum gab es noch einen Gewinn von 451 Millionen US-Dollar. Carnival könnte nach eigenen Angaben einen Stillstand des Geschäfts bis Anfang nächstes Jahr überstehen, da die Gruppe sich 6,6 Milliarden US-Dollar Finanzierung durch Kapitalerhöhungen und Kredite beschafft hat. 

Als weitere Krisen-Maßnahme sollen in den kommenden Monaten sechs Schiffe der insgesamt 104 verkauft werden. Für ein Kreuzfahrtschiff hat man bereits einen Abnehmer gefunden.Dieser Schritt sei wegen der Neubestellungen ohnehin geplant gewesen, so das Unternehmen, werde aber nun vorgezogen. Ursprünglich sollten von Mai bis Oktober dieses Jahres vier neue Schiffe erworben werden. Diese Schiffe sollen nun erst im Laufe des Jahres den Bestand erweitern. Laut Carnival hat die Corona-Pandemie die Fertigstellung verzögert – angesichts der mehr als angespanten Situation dürfte die Reederei derzeit „froh“ sein, neue Schiffe erst so spät wie möglich zu erhalten.


Carnival (WKN: 120071)

Carnival kämpft - wie viele Tourismus-Unternehmen - ums Überleben: Die Verlängerung des "Fahrverbots" kommt zur Unzeit. Die Hoffnung liegt auf einem im Herbst abebbenden Corona-Infektionsgeschehen, so dass die Luxus-Dampfer des Kreuzfahrt-Anbieters wieder in See stechen können. Das Prinzip "Hoffnung" ist als Kaufargument viel zu dünn - Anleger sollten deshalb besser nicht an Bord gehen. 

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