Mit der jüngsten Übernahme der US-Firma HPM Networks will sich Cancom den lukrativen Cloud-Computing und IT-Markt in den USA erschließen. Die Analysten haben die Umsatz-und Ergebnisschätzungen bereits angepasst. Große Cross-Selling-Fantasie ist dabei noch nicht berücksichtigt.
Lukrativer Zukauf
HPM ist ein Reseller für Cloud-Hardware wie Speicher- und Serverlösungen und bietet klassische IT-Services wie Implementation und Consulting in diesem Bereich an. 2013 setzte HPM 40 Millionen Euro um und erzielte ein um Einmaleffekte bereinigtes operatives Ergebnis in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Cancom bezahlt für HPM rund 6,6 Millionen Euro in bar, was angesichts der Kennzahlen als günstig einzustufen ist. Hinzu kommt eine nicht bezifferte Komponente, die an die Ergebnisentwicklung gekoppelt ist.
Attraktive Kundenbasis
HPM verfügt mit Branchengrößen wie Hewlett Packard oder VMWare über namhafte Partner. Für Cancom besonders interessant ist die Kundenbasis, darunter Firmen wie Twitter, GAP oder Juniper. Daraus ergeben sich attraktive Cross-Selling-Potenziale für die Cloud-Lösung der Münchener. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Umsatz- und Ergebnisschätzungen mit Hinblick auf die Übernahme überarbeitet. Für 2014 und 2015 haben sie die Umsatzschätzung jeweils um rund fünf Prozent und die Prognosen für das Ergebnis um acht beziehungsweise sieben Prozent angehoben. Nicht berücksichtigt sind dabei jedoch mögliche Cross-Selling-Potenziale für die Cloud-Lösung von Cancom. Können die Münchener bestehende HPM-Kunden wie HP, Twitter oder Gap überzeugen, müssen die Prognosen noch einmal angepasst werden.
Kursziel hoch
Das Kursziel haben die Analysten ebenfalls erhöht. Nach zuvor 42 Euro sehen sie den fairen Wert nun bei 44 Euro. Die Einschätzung lautet daher entsprechend auf „Buy“.