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Cancom: "Die Nachfrage der Kunden ist sehr stark"

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22.06.2014 ‧ Markus Horntrich

Cancom hat sich in den letzten Jahren konsequent auf den Zukunftstrend Cloud Computing ausgerichtet. Im Bericht zum ersten Quartal 2014 wurde eine neue Segmentberichterstattung eingeführt und erstmals über das Segment Cloud Solutions separat berichtet. In den ersten drei Monaten wurde in diesem Segment ein EBITDA von 4,3 Millionen Euro (Vorjahr: 2,2 Millionen Euro) erzielt. Die EBITDA-MARGE lag 2013 wie auch 2014 im deutlich zweistelligen Bereich. DER AKTIONÄR wollte von Cancom-Chef Klaus Weinmann wissen, welches Wachstum er mittelfristig in diesem Segment sieht.


DER AKTIONÄR: Herr Weinmann, Sie haben im Segment Cloud Solutions und Managed Services im ersten Quartal 2014 eine EBITDA-Marge von 20,8 Prozent erzielt. Wie könnte das Quartalsergebnis bei Cloud Solutions für das zweite Quartal 2014 ausfallen?

Klaus Weinmann: Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Bereich auch im zweiten Quartal und in Summe damit im ersten Halbjahr weiter wachsen konnten, sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis. Die genauen Ergebnisse können wir Ihnen in ein paar Wochen mitteilen.

Welche Umsatz- und Ergebnisplanung haben Sie für dieses Segment für das Gesamtjahr?

Unsere Umsatz- und Ergebnisplanung erfolgt auf Konzernbasis, dennoch gehen wir für das Cloud und Managed Services Geschäft von einem dynamischeren Wachstum aus als im traditionellen IT-Umfeld. Die Nachfrage und das Interesse der Kunden ist sehr stark.

Gibt es auch schon eine Perspektive für 2015?

Die baut natürlich darauf auf, dass sich die Gesamtwirtschaft im restlichen Jahresverlauf weiter so positiv entwickelt wie bisher. Darauf deuten die Konjunkturprognosen auch momentan hin. Was den IT-Markt angeht und die Entwicklung in einzelnen Bereichen sind wir im Konzern gut aufgestellt, entsprechend wollen wir auch zukünftig stärker wachsen als der Gesamtmarkt und unser Ergebnis überproportional steigern.

Haben Sie in der Zwischenzeit auch schon amerikanische Kunden für das Cloud-Business akquirieren können?

Momentan läuft die Implementierung unserer eigenen CANCOM AHP Private Cloud Plattform bei unserer US-Tochter der HPM Networks, womit gleichzeitig die Mitarbeiter dort geschult werden, unsere Lösung bei ihren Kunden verkaufen und ausrollen zu können. Cloud Infrastruktur verkauft die HMP Networks auch bisher schon an ihre Kunden, insofern haben wir beispielsweise mit Twitter und Workday namhafte Cloud Kunden in den USA. Dieser Umsatz wird allerdings nicht unserem Cloud Segment zugeordnet.

Kommen wir zum Geschäftsbereich IT Solutions: Hier weist die CANCOM Gruppe im ersten Quartal 2014 eine EBITDA-Marge von 5,2 Prozent auf. Wie soll der Bereich IT Solutions im laufenden und im kommenden Jahr wachsen?

Wir konzentrieren uns auch hier auf die IT-Trends, die mit Cloud Computing einhergehen, wie zum Beispiel die Themen Mobility, Collaboration & Communication und IT-Security. Hier spüren wir eine große Nachfrage bei den Unternehmen nach ganzheitlichen Lösungskonzepten und entsprechend wachsen wir aktuell organisch im zweistelligen Prozentbereich, on top kommt das Wachstum aus den getätigten Akquisitionen.

Das heißt, das Lösungsgeschäft und Cloud Computing beeinflussen sich gegenseitig. Welche Synergieeffekte gibt es zwischen IT und Cloud Solutions?

Die IT-Welt befindet sich insgesamt in einem Wandel, Daten und Anwendungen wandern mehr und mehr in Richtung Cloud und damit ins Rechenzentrum. Dieser Shift im Markt betrifft alle Bereiche der IT, was bedeutet, dass sich auch das traditionelle IT-Business auf diese Entwicklungen und den New Way of Computing einstellen muss. Trotzdem wird es auch in Zukunft Hardware, Software und den Bedarf nach Services geben, nur eben anders, wie wir es zum Teil von früher gewohnt waren.

Wie schätzen Sie das derzeitige Investitionsklima bei ihren Kunden in den einzelnen Segmenten ein?

Die Kunden benötigen ganzheitliche Lösungsansätze für die Transformation ihrer IT in die Cloud. Insofern kann man das schwer trennen. Die technologische Entwicklung zwingt unsere Kunden jedoch zu Investitionen, wenn sie nicht im Vergleich zu ihren Wettbewerbern zurückfallen wollen.

Der CANCOM Konzern hatte zum 31.03.2014 ein Eigenkapital von 182,3 Millionen Euro und eine Cash-Position von 79,7 Millionen Euro. Dies ist eine Verbesserung des Eigenkapitals zum 31.12.2013 um 11,9 Prozent. Wie viel Spielraum gäbe Ihnen dies für weitere Akquisitionen?

Mit unserer Bilanzstruktur und Liquidität haben wir einen ordentlichen Spielraum für weitere Zukäufe. Potenzial ist vorhanden und wir schauen uns weiter um, allerdings zahlen wir auch nach wie vor nur für uns vertretbare Kaufpreise und machen keine überhasteten Schritte. Immerhin haben wir in den letzten 12 Monaten überdurchschnittlich stark hinzugekauft. Jetzt ist Integration angesagt.

Am 20.03.2014 haben Sie zusätzlich eine Schuldverschreibung in der Größenordnung von 45 Millionen Euro emittiert. Was wollen Sie mit der vielen Liquidität machen?

Wir wollen unser zukünftiges Wachstum finanzieren, was sowohl aus dem organischen Geschäft als auch über geeignete Akquisitionen kommen soll. Die zukünftige Liquidität benötigen wir um flexibel und schnell bei geeigneten Akquisitionskandidaten zuschlagen zu können.

Welches organische Wachstum ist für die nächsten beiden Jahre bei CANCOM geplant und wie viel wollen sie voraussichtlich neu dazukaufen?

Wir gehen grob von einem organischen Wachstum von 5 bis 10 % pro Jahr aus sowie zusätzlich pauschal 5 bis 10 % pro Jahr durch Akquisitionen. Allerdings wachsen wir im Moment deutlich schneller, entsprechend sind unsere Planungen konservativ und langfristig, wir nutzen dennoch kurzfristige Markttrends und Gelegenheiten.

2014 wird wieder ein neues Rekordjahr für CANCOM?

Davon gehen wir aus. Das Q1 hat eine entsprechend gute Vorlage geliefert.

Herr Weinmann, besten Dank für das Gespräch.

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