Obwohl sich die chinesischen Aktienmärkte in den letzten Wochen von ihren jüngsten Tiefs distanziert haben, bleibt die BYD-Aktie angeschlagen. Das starke Wachstum des EV-Herstellers ging auf Kosten der Margen und damit auch des Gewinns. Ein Trend, der sich laut Goldman Sachs vorerst fortsetzen könnte.
Laut der Investmentbank sei der Markt angesichts der anhaltenden Preissenkungen für die Massenmarktmodelle und dem damit einhergehenden Druck auf die Bruttomarge besorgt. Unter Berücksichtigung der laufenden Lagerverkäufe und des Zeitplans für die Einführung neuer Modelle ab März wird nun erwartet, dass die durchschnittliche Preissenkung von BYD im Jahr 2024 bei 8,1 Prozent liegen wird.
Goldman senkte das Kursziel für BYD zwar auf 304 Hongkong Dollar (35,90 Euro), aber bekräftigte sein Kauf-Rating. Zudem senkte die US-Bank auch ihre Nettogewinnprognose für den Zeitraum 2023 bis 2025 um elf bis 15 Prozent.
Goldman erwartete allerdings, dass sich BYD im Premium-Automobilmarkt gut entwickeln wird. Denn BYD hat von seinen drei Premium-Marken Denza, Fangchengbao und Yangwang im letzten Jahr insgesamt 136.000 Fahrzeuge mit einer Bruttomarge von 30 bis 40 Prozent ausgeliefert haben. Zum Vergleich: Die Massemarktmodelle werfen lediglich eine Marge von rund 20 Prozent ab.
Der Beitrag der Premium-Marken und des Exportgeschäfts zum Gewinn stabilisiere sich und in Verbindung mit niedrigeren Materialkosten glaube man, dass diese Faktoren die Auswirkungen von Preissenkungen für Massenmarktmodelle ausgleichen könnten, erklärten die Experten der Investmentbank.
Goldman Sachs relativiert die zuletzt schwachen Margen im Massen-Segment und geht von umso höheren im Premium-Segment aus. Dennoch sollten Anleger vorerst keine weiteren Positionen eingehen und den Stoppkurs bei 17,50 Euro beachten, da das Chartbild angeschlagen bleibt.