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01.08.2022 Thorsten Küfner

BVB: Starker Auftakt, aber...

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Borussia Dortmund

Der Auftakt in die neue Saison ist geglückt. Während etwa Champions-League-Teilnehmer und BVB-Gegner am ersten Spieltag Bayer Leverkusen beim Drittliga-Aufsteiger Elversberg ausschied, setzten sich die Dortmunder im DFB-Pokal souverän mit 3:0 beim TSV 1860 München durch. Allerdings gab es wieder einmal auch negative Nachrichten zu verdauen. 

Zuvor gab es aber einen Schock, nachdem der BVB den Hodentumor-Befund und den monatelangen Ausfall des 30-Millionen-Euro-Stürmers bereits mitgeteilt hatte. Am Sonntag kamen neue Sorgen hinzu: Im ersten Topspiel am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen muss das Team von Trainer Edin Terzic nach Sky-Informationen auf Neuzugang Niklas Süle verzichten. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Der vom FC Bayern gekommene neue Innenverteidiger war am Freitag im DFB-Pokalspiel mit Oberschenkelproblemen zur Halbzeit ausgewechselt worden. Terzic ging da noch von einer Vorsichtsmaßnahme aus und schien nicht groß besorgt, zumal er in Weltmeister Mats Hummels von der Bank qualitativ hochwertig nachlegen konnte.

Deutlich heftiger getroffen wurde der BVB von der schweren Erkrankung des als Nachfolger für den zu Manchester City abgewanderten Erling Haaland auserkorenen Haller. "Wir wünschen ihm und seiner Familie viel Kraft und Optimismus und sind in dieser schwierigen Zeit mit unseren Gedanken bei ihm", sagte Kehl nach der am Wochenende verkündeten Diagnose eines bösartigen Tumors beim ivorischen Nationalspieler. Der 28-Jährige muss sich nun einer Chemotherapie unterziehen. "Sébastien wird nun die bestmögliche Behandlung erfahren. Die Heilungschancen sind sehr gut", sagte Kehl.

Suche nach Haller-Ersatz läuft

Doch neben aller menschlichen Tragik fehlt der als wichtiger Kader-Mosaikstein eingeplante Haller den Westfalen monatelang. Da dies freilich schon vor dem histologischen Befund am Samstag festgestanden hatte, checkt Kehl bereits seit Tagen emsig den Transfermarkt. Der Nachfolger des abgetretenen Michael Zorc bevorzugt dabei offenbar ein Leihgeschäft. "Es ist unsere Pflicht, alle Optionen zu prüfen. Aber ganz klar ist, dass wir zukünftig auf Sébastien bauen werden. Deshalb brauchen wir keinen Stürmer für einen längeren Zeitraum", sagte Kehl der "Welt am Sonntag".

Mit Gewalt will Kehl ohnehin nichts machen. "Wir werden nur dann einen neuen Stürmer verpflichten, wenn wir hundertprozentig von ihm überzeugt sind", sagte der Ex-Profi. Am Freitag zeigte die Dortmunder Offensivabteilung bereits, dass es zunächst auch ohne Haller funktionieren könnte. Donyell Malen spielte gegen 1860 München groß auf. Auch Neuzugang Karim Adeyemi traf auf Anhieb.

Der BVB beeindruckte mit Tempofußball, Spielwitz und Dominanz auch Trainer Terzic, der seinem Team "eine sehr erwachsene Leistung" bescheinigte. Die wahre Antwort auf die Wirkung des langfristigen Haller-Ausfalls müssen nun die echten sportlichen Ernstfälle in Bundesliga und Champions League geben. Terzic mochte darüber am Freitagabend nicht groß diskutieren. Der 39-Jährige betonte vielmehr das menschliche Schicksal bei Haller und widmete den Erfolg in der ersten Pokalrunde lieber dem 30-Millionen-Euro-Zugang, bei dem keiner sagen kann, wann er wieder Fußball spielen und Tore schießen kann.

Borussia Dortmund (WKN: 549309)

Natürlich bleibt in erster Linie zu hoffen, dass Haller den Krebs besiegt. Rein sportlich betrachtet ist sein Ausfall für den BVB natürlich eine große Herausforderung. Nichtsdestotrotz hat der BVB einen sehr starken Kader und gute Chancen, dass den Dortmundern in der kommenden Saison wieder die Rückkehr in die Gewinnzone gelingt. Mutige können weiterhin darauf spekulieren, dass auch dem über Jahre gebeutelten Aktienkurs die nachhaltige Trendwende glückt. Die Position sollte mit einem Stopp bei 3,00 Euro nach unten abgesichert werden.  

Mit Material von dpa-AFX

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