Laut BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat der FC Bayern auch nach dem Lewandowski-Abgang nichts an Qualität eingebüßt. "Mit diesen Neuzugängen ist Bayern München Topfavorit Nummer 1. Sie verlieren in Lewandowski zwar einen außergewöhnlichen Spieler, bekommen aber in Mané und de Ligt zwei außergewöhnliche dazu", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Die hohen Investitionen der Münchner in den Kader senken laut Watzke im dpa-Interview die Chancen auf einen Machtwechsel: "Was die Bayern bis jetzt an Transfers gemacht haben, muss man sich schon leisten können. Aber das ist ja nichts Neues. Dadurch werden die finanziellen Kräfte der Bundesliga nicht auf den Kopf gestellt, sondern weiter zementiert." Mit rund 120 Millionen Euro an Ablösesummen haben sich die Münchner zumindest vorerst zu den Shopping-Champions Europas gekrönt.
Aus seiner Sehnsucht nach dem Ende der Bayern-Dominanz macht Watzke dennoch keinen Hehl. "Leipzig, Leverkusen, wir - wir alle würden es natürlich gerne mal haben, dass der FC Bayern nicht Meister wird. Aber man kann das von der deutschen Öffentlichkeit nicht zwingend von uns verlangen", sagte er. "Weil es auch niemand verlangt, dass Mainz 05 im kommenden Jahr vor dem BVB steht. Der Budget-Unterschied zwischen Mainz und Borussia Dortmund ist aber kleiner als der zwischen dem BVB und Bayern München."
Weiterhin solide Finanzen
Trotz dieser ungewöhnlich hohen Summe, könne von einem höheren Investitionsrisiko aber keine Rede sein, betonte Watzke. "Wir haben bisher netto vielleicht 15 Millionen Euro investiert. Andere Bundesliga-Clubs investieren netto deutlich mehr. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass wir Erling Haaland abgegeben haben", sagte er. "Fakt ist, dass Borussia Dortmund nach zweieinhalb Jahren Corona und Schäden in Höhe von mehr als 100 Millionen an Einnahmeausfällen Stand heute keinen einzigen Euro Finanzverbindlichkeit gegenüber Bank- bzw. Kreditinstituten aufweist."
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Nach nun drei von Geisterspielen geprägten Serien sollte der BVB das Schlimmste endlich hinter sich haben. Die Chancen stehen gut, dass es im kommenden Geschäftsjahr erstmals seit 2018/19 eine komplette Saison ohne Geisterspiele geben wird. Zudem hellen sich dank sinnvoller Verstärkungen auch die sportlichen Perspektiven wieder auf. Mutige können mit einem Stoppkurs bei 3,00 Euro auf eine nachhaltige Erholung spekulieren.
Mit Material von dpa-AFX