Nach Jahren der gähnenden Langeweile im "Meister-Kampf" in der Fußball-Bundesliga geht es in dieser Saison spannender zu. Denn der BVB hat nun, fünf Spieltage vor Saisonende, die Tabellenführung übernommen. Dementsprechend euphorisch war die Stimmung am Samstagabend im Signal-Iduna-Park nach dem 4:0-Sieg gegen Europapokalsieger Eintracht Frankfurt.
Wenige Stunden zuvor hatte Titelverteidiger Bayern München mit 1:3 beim FSV Mainz erneut gepatzt. Mit breitem Grinsen klatschte Trainer Edin Terzic im Regen seine Profis ab, das 4:0 (3:0) am Samstagabend gegen Eintracht Frankfurt war nach dem peinlichen Auftritt vor einer Woche in Stuttgart (3:3) das Titelzeichen zur rechten Zeit.
"Ich habe vieles gesehen, was ich von dieser Mannschaft schon sehr häufig gesehen habe", betonte Sportdirektor Sebastian Kehl im Interview mit Sky. "Dieser Sieg heute fühlt sich sehr, sehr gut an. So müssen wir spielen, wenn wir am Ende vorne stehen wollen." Die Tabelle sehe aktuell "sehr gut aus".
Die Königsklasse bald sicher
Vollkommen unabhängig vom Meister-Rennen kann zudem festgehalten werden, dass die erneute Qualifikation für die immer lukrativer werdende Champions League bald in trockenen Tüchern sein dürfte. Der Vorsprung auf Platz 5 beträgt bei 15 noch zu vergebenen Punkten nun schon 9 Zähler.
Die achte Qualifikation für die Königsklasse in Folge wäre finanziell enorm wichtig. Denn verpasst man auch nur einmal die Teilnahme, macht sich dies direkt in Form deutlich niedriger Startprämien bemerkbar. Dieses System, das die „bestehende Ordnung“ an Europas Spitze mehr oder weniger zusätzlich manifestiert, wird immer wieder heftig kritisiert, dem BVB spielt es als Dauergast aber eben voll in die Karten.
Sportlich läuft es beim BVB wieder rund. Darüber hinaus könnte es im Sommer eine üppige Ablöse von mehr als 100 Millionen Euro für das Mittelfeld-Juwel Jude Bellingham geben. Aufgrund dessen stehen die Chancen sehr gut, dass die BVB-Aktie in den kommenden Monaten den immer noch enormen Kursabschlag von 50 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit weiter abbaut. Mutige können deshalb nach wie vor darauf setzen, dass dies gelingt. Die Position sollte mit einem Stoppkurs bei 3,10 Euro nach unten abgesichert werden.