Varta wird dank des Booms für Kopfhörer-Akkus erneut optimistischer. Die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr wurde wie erwartet angehoben. Dennoch konnte die Aktie ihren Höhenflug im Anschluss nicht fortsetzen. Behalten nun die Bären die Oberhand oder greifen die Bullen schon bald wieder zu?
Die Nachfrage nach aufladbaren Knopfzellen für kabellose Kopfhörer ist ungebrochen. Das spielt Varta in die Karten. Vorstandschef Herbert Schein hob in der vergangenen Woche daher die Umsatzprognose auf 840 bis 860 Millionen Euro (Vorjahr: 362,7 Millionen Euro) an. Bisher hatte der dem Batteriehersteller mit 810 bis 830 Millionen Euro geplant. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte 230 bis 235 Millionen Euro erreichen. Bislang hatte der Vorstand nur bis zu 215 Millionen Euro erwartet.
„Es ist damit zu rechnen, dass sich der Trend hin zu True Wireless Stereo (TWS) Headsets in Zukunft nochmals verstärken und beschleunigen wird“, so Schein. Varta will daher auch im kommenden Geschäftsjahr weiter wachsen. Die 1-Milliarde-Umsatzschwelle wird der Konzern bereits in 2021 nahezu erreichen. Das bereinigte EBITDA soll auch im nächsten Geschäftsjahr schneller als der Umsatz wachsen.
DER AKTIONÄR hatte bereits unmittelbar nach der Vorlage der Daten daraufhin gewiesen, dass der konservative Ausblick Futter für die Bären bieten könnte. Analysten bewerten die Planvorgaben als konservativ, weisen aber auch auf steigenden Konkurrenzdruck durch Samsung hin.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es bei der Aktie nach der schwachen Reaktion auf die Zahlen schon bald wieder zu einem erneuten Richtungswechsel kommen wird. Anleger sollten sich daher auf eine gewohnt volatile Kursentwicklung einstellen – bleiben aber vorerst weiter investiert.