Ein bizarrer Social-Media-Post von Donald Trump sorgt für Aufsehen: Der US-Präsident behauptet, mit Unterstützung von Warren Buffett den Aktienmarkt absichtlich in den Keller zu treiben. Buffett selbst widerspricht nun deutlich.
Trump hatte am Freitag auf seinem Social-Media-Kanal Truth Social ein Fan-Video geteilt, in dem behauptet wird, er lasse die Börse gezielt um 20 Prozent abstürzen, um die Notenbank zu niedrigeren Zinsen zu zwingen. Im Video heißt es weiter, Warren Buffett habe Trumps Vorgehen als die „besten wirtschaftlichen Schritte seit 50 Jahren“ gelobt.
In einer Mitteilung erklärte Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway unmissverständlich: „Derzeit kursieren in den sozialen Medien Berichte über angebliche Kommentare von Warren E. Buffett. Alle diese Berichte sind falsch.“ Auch CNBC-Moderatorin Becky Quick bestätigte nach einem Gespräch mit Buffett, dass er bis zur Hauptversammlung von Berkshire am 3. Mai keine Stellung zu Märkten oder Wirtschaft abgeben werde.
Zwar äußerte sich Buffett nicht direkt zu Trumps Ankündigung umfassender Strafzölle, doch seine Haltung ist bekannt: Schon im März hatte er Zölle als „eine Art Kriegsakt“ bezeichnet. „Am Ende sind Zölle nichts anderes als eine Steuer auf Waren“, so Buffett damals. „Die Zahnfee zahlt sie jedenfalls nicht.“
Bereits in der ersten Amtszeit Trumps warnte Buffett mehrfach vor den Folgen eines globalen Handelskonflikts. „Wenn es tatsächlich zu einem Handelskrieg kommt, wird das der ganzen Welt schaden“, mahnte er 2019 im Interview mit CNBC.
Buffett hält sich mit politischen Kommentaren aktuell zurück, doch sein Verhalten an den Märkten spricht Bände. Berkshire Hathaway verkaufte im vergangenen Jahr Aktien in großem Stil und baute die Cash-Reserven auf einen Rekordwert von über 300 Milliarden Dollar aus. Das Konglomerat bleibt damit trotz der Turbulenzen an den Märkten gut gewappnet.
Mit über 300 Milliarden Dollar an Cash-Reserven sitzt Buffett auf einem gewaltigen Cashpulver, das ihm maximale Flexibilität verschafft. Der Ausverkauf an den Märkten dürfte Berkshire nun wieder mehr Gelegenheiten geben, dieses einzusetzen. Die Berkshire-Aktie selbst gibt es nun ebenfalls wieder günstiger zu haben. Anleger halten an der Beteiligungsgesellschaft fest.