Der Chemikalienhändler Brenntag hat im zweiten Quartal auch die konjunkturelle Schwäche in vielen Volkswirtschaften zu spüren bekommen. So verdiente das Unternehmen im zweiten Quartal 1,23 Euro je Aktie. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,86 Euro gewesen. Zudem wurden die Analystenprognosen von 1,30 Euro verfehlt und die Prognose etwas verringert.
Demnach rechnet Brenntag für das Gesamtjahr nun nur noch mit einem EBITDA von 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro. Zuvor lag die Spanne noch bei 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro. Beim Umsatz verbuchte das Unternehmen im Q2 indes einen Rückgang von 5,1 auf 4,3 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten mit 4,6 Milliarden Euro gerechnet.
Der Vorstandsvorsitzender des DAX-Konzerns, Christian Kohlpaintner, zeigte sich indes mit dem Geschäftsverlauf in einem sehr schwierigen Marktumfeld dennoch zufrieden: „Aufgrund unseres robusten Geschäftsmodells haben wir im zweiten Quartal 2023 eine solide operative und finanzielle Leistung gezeigt. Vor dem Hintergrund des weiterhin herausfordernden und widrigen Marktumfelds und im Vergleich zu den Rekordwerten des Vorjahresquartals liegen die Ergebnisse weitgehend im Rahmen unserer Erwartungen. Vor dem Hintergrund der seit Jahresbeginn zu beobachtenden sequenziellen Mengenerholung sowie der Anzeichen, dass die Talsohle der Bestandskontrollmaßnahmen auf Kundenseite durchschritten ist, sind wir zuversichtlich, dass die Absatzmengen in der zweiten Jahreshälfte 2023 höher sein werden als in den ersten sechs Monaten. Neben unseren operativen Anstrengungen haben wir gute Fortschritte bei der Umsetzung unserer strategischen Wachstumsinitiativen erzielt. Mit der neuen Aufstellung der Geschäftsbereiche schaffen wir schrittweise unabhängigere, autonome und marktführende Geschäftseinheiten und beschleunigen die Umsetzung unserer ‚Strategy to Win‘.“
Es ist natürlich keine große Überraschung mehr, dass auch der konjunkturabhängige Chemikalienhändler Brenntag unter der lahmenden Weltkonjunktur leidet. Dennoch hatten die Marktteilnehmer mit einem zumindest etwas besseren Ergebnis gerechnet. Das zuvor nicht schon nicht sonderlich attraktive Chartbild könnte sich im Zuge der Reduzierung der Prognosespanne nun weiter eintrüben Ein Kauf drängt sich vorerst nicht auf. Wer die DAX-Titel bereits im Depot hat, kann aber dabei bleiben. Der Stoppkurs sollte bei 58,00 Euro belassen werden.