Es ist eine durchaus turbulente Woche bei BP: Am Wochenende wurde bekannt, dass Paul Singer mit seinem aktivistischen Investmentfonds Elliott Management beim britischen Energieriesen eingestiegen ist. Am Dienstag folgten dann die Zahlen für das vierte Quartal des abgelaufenen Jahres sowie die Ankündigung, dass der BP-Vorstand bald eine neue Strategie vorlegen will.
Dies soll im Rahmen des Kapitalmarkttages des Unternehmens am 26. Februar erfolgen. Inwieweit sich das BP-Management um CEO Murray Auchincloss dabei womöglich schon mit verschiedenen Großaktionären abgestimmt hat, ist noch unklar.
Unklar war bis heute auch, in welchem Umfang Elliott Management überhaupt bei BP eingestiegen war und für welche Maßnahmen sich deren Chef Paul Singer einsetzen will. Nun hat die Financial Times Details erste Antworten zu diesen Fragen geliefert.
Demnach will Singer, dass BP die Investitionen in erneuerbare Energien herunterfährt. Zudem fordert er offenbar den Verkauf von ganzen Unternehmensteilen. Elliott soll knapp unter fünf Prozent der Anteile von BP erworben haben. Man wolle laut der Zeitung langfristig bei BP engagiert bleiben.
Singer zielt also wieder einmal lediglich darauf ab, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel aus einem Unternehmen herauszupressen. In der Vergangenheit war er mit seinen Investitionen etwa bei Uniper oder Thyssenkrupp häufig erfolglos geblieben. Mehr dazu lesen Sie hier. Gut möglich, dass er mit seiner aktuell überschaubaren Beteiligung es erneut nicht schafft, andere BP-Anteilseigner von seinen Plänen zu überzeugen. Schließlich zählen zu den wichtigsten Aktionären von BP auch große Versicherungskonzerne, strategische Investoren und britische Pensionskassen. Allesamt dürften eher ein Interesse daran haben, das BPs Ertragskraft langfristig erhalten bleibt und nicht daran, innerhalb kurzer Zeit möglichst viel Geld aus dem Unternehmen zu pressen.
Es dürfte spannend werden, inwieweit Singers Wünsche von der BP-Führung umgesetzt werden und natürlich auch, welchen neuen Plan der Vorstand am 26. Februar vorlegen will. DER AKTIONÄR bleibt jedenfalls für die BP-Aktie zuversichtlich gestimmt. Das Unternehmen verfügt über eine solide Bilanz und mittel- bis langfristig über gute Aussichten. Die günstig bewertete Dividendenperle bleibt daher ein Kauf (Stoppkurs: 3,80 Euro).