Es ist doch noch einmal gut gegangen. Nachdem der BVB über einige Wochen hinweg stark Gefahr lief, sich das erste Mal seit 2015 und erst das zweite Mal seit 2010 nicht für die äußerst lukrative Champions League qualifizieren zu können, wurde es doch noch geschafft. Zudem steigen mit fortschreitender Impfkampagne praktisch tagtäglich die Chancen, dass in der kommenden Saison wieder tausende Zuschauer zu den Spielen kommen können.
In den aktuellen Prognosen scheinen diese beiden sehr positiven Entwicklungen allerdings bisher kaum berücksichtigt zu sein. So wird aktuell noch immer damit gerechnet, dass Borussia Dortmund auch in der Saison 2021/22 rote Zahlen beziehungsweise höchstens praktisch eine schwarze Null schreiben wird.
Klar, in den vergangenen beiden Spielzeiten hatten die vielen Geisterspiele für hohe Einnahmeausfälle und damit Verluste gesorgt. Und ohne die Champions League wäre es wohl auch kaum möglich, dass angesichts des relativ teuren Kaders schwarze Zahlen geschrieben werden können.
Doch 2021/22 winken zum einen nun erneut satte Erträge aus der europäischen Königsklasse sowie zum anderen stattliche Zuschauereinnahmen. Zur Erinnerung: In der letzten kompletten Saison mit Zuschauern 2018/19 lagen die Erlöse des BVB aus dem "Spielbetrieb" bei 60 Millionen Euro (in etwa 15 Prozent der gesamten Erlöse).
Positive Überraschung auch für dieses Geschäftsjahr?
Auch für das am 30. Juni endende Geschäftsjahr 2020/21 könnten sich die Analystenprognosen als zu pessimistisch herausstellen. Derzeit liegt der vom BVB erwartete Verlust bei 70 bis 75 Millionen Euro. Die Analysten rechnen noch mit einem Fehlbetrag von durchschnittlich 76 Millionen Euro. Doch dank der Einnahmen aus dem gewonnenen DFB-Pokal sowie der Champions League, in der man erstmals seit 2017 (damals noch unter Thomas Tuchel) wieder das Viertelfinale erreichte, könnte das Ergebnis für das vierte Quartal deutlich besser als erwartet ausfallen.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass der BVB - auch ohne Transfererlöse - in der kommenden Saison wie in Vor-Corona-Zeiten wieder Gewinne einfahren wird. Der Aktie dürfte diese Entwicklung einen weiteren Schub verleihen. Mutige Anleger können daher bei einem der wenigen börsennotierten Fußball-Vereinen mit solider Bilanz (und enormen stillen Reserven) nach wie vor zugreifen (Stopp: 5,10 Euro).