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12.10.2015 Andreas Deutsch

Börsen-Experten Halver und Peeters: "Jahresendrallye - wieso denn nicht?"

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Die Aktienkurse haben sich erholt – teilweise deutlich. Die Hoffnung der Anleger steigt, dass wir doch noch eine Jahresendrallye sehen werden. Dieser Meinung nach sind auch Robert Halver von der Baader Bank und Roger Peeters von der Oddo Seydler Bank.

DER AKTIONÄR: Herr Peeters, ist es langsam an der Zeit, dass die Deutsche Börse eine Feinjustierung an der Indexzusammenstellung vornimmt, um Klumpenrisiken vorzubeugen?

ROGER PEETERS: Im Grunde ist es ja richtig, dass ein Index auch volkswirtschaftliche Verschiebungen etwa zulasten der konventionellen Energie widerspiegelt. Dennoch darf man an dieser Stelle eine andere Frage erneut stellen: Wäre der deutsche Aktienmarkt nicht besser aufgestellt, wenn der relevante Leitindex deutlich mehr Werte ent­hielte? Es muss ja nicht ganz so breit wie beim S&P 500 oder beim Nikkei 225 sein. Aber etwa bei 100 Aktien wäre das Problem des Klumpenrisikos so nicht aufgetreten und die vielfältige deutsche Wirtschaft wäre besser abgebildet.

Herr Halver, was meinen Sie?

ROBERT HALVER: Eigentlich müsste man eine Feinjustierung vornehmen. Aber welche Alternativen haben wir denn? Die Immobilienbranche ist ja immerhin jetzt schon mal vertreten. Aber wo sind denn unsere deutschen digitalen Zukunftsunternehmen? Und wo sind die aufstrebenden Biotechfirmen, denen die Zukunft gehört? Die tummeln sich in Amerika und Asien.

Der DAX befindet sich auf einer rasanten Berg- und Talfahrt, seine Gewinne auf Jahressicht hat er mittlerweile wieder komplett eingebüßt. Was kann man bis zum Jahresende erwarten?

PEETERS: Ich erwarte für das vierte Quartal eine insgesamt positive Entwicklung. Das heißt, dass der Index am 31. Dezember höher als am 30. September stehen wird. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass ein Großteil dieser Performance erst am Ende der 3-Monats-Periode zu erwarten ist und der Oktober durchaus noch volatil sein sollte.

HALVER: Im Augenblick werden an der Börse die Wunden geleckt. Aber die Jahresendrallye ist noch nicht abgesagt. Mir ist es lieber, dass jetzt alles auf den Tisch kommt – China, VW, US-Zinswende –, als wenn die Problemthemen tröpfchenweise von den Medien verbreitet werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Anleger im Oktober noch das große Reinemachen in Sachen deutscher Aktien betreiben. Dadurch wird der DAX noch sehr volatil sein.

Und dann?

HALVER: Im November und Dezember werden sich die Wogen wieder geglättet haben und der DAX wird wieder steigen. Warum? Die Weltwirtschaft wird nicht zusammenbrechen. Konjunkturstimulierende Maßnahmen werden insbesondere in Asien ergriffen. Die müssten dumm wie Bohnenstroh sein, wenn sie jetzt diesen Kontinent auch nur annähernd in Richtung einer Asienkrise 2.0 abdriften ließen.

Wie lautet Ihr Kursziel?

HALVER: 10.600 Punkte bis Ende des Jahres sind drin.

Das komplette Interview lesen Sie in der Ausgabe 42/15 – noch bis Mittwoch am Kiosk.

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