Die Liste der Unternehmen, die brutal für ihre Zahlen abgestraft werden, wird immer länger: Heute bekommt der Druckerhersteller Hewlett Packard die Enttäuschung seiner Aktionäre zu spüren. Sie schicken die Aktie 15 Prozent in den Keller. Negative Analystenkommentare setzen im Zusammenspiel mit schwachen Zahlen eine Abwärtsspirale in Bewegung.
Der Absturz von Kraft Heinz Ende vergangener Woche hat viele Marktteilnehmer – auch nicht investierte – aufgeschreckt. Als dann selbst Warren Buffett, der über seine Investmentholding Berkshire Hathaway massiv bei Kraft Heinz engagiert ist, gegenüber einem US-Finanzsender eingestand, sich bei dem Unternehmen „in mehrfacher Hinsicht“ verschätzt zu haben, drohten manche sogar vom Glauben abzufallen. Doch der Sturz von Kraft Heinz bliebt nicht einzigartig. Erst gestern kollabierte mit Weight Watchers der Kurs eines weiteren Milliarden-Unternehmens. Beide Fälle sind extrem, weil beide jenseits aller Erwartungen die Aktionäre überraschten – Buffett eingeschlossen.
In diese Liste reiht sich nun auch Druckerpionier Hewlett Packard – kurz HP – ein. Gut 15 Prozent geht es mit der Aktie bereits vorbörslich gen Süden. Damit ist sie so billig wie zuletzt Ende Dezember. Dass der Sturz nicht gar so heftig ausfällt wie bei den zuvor genannten Firmen, liegt wohl daran, dass die Zahlen auf den zweiten Blick nicht so schlimm aussehen wie der erste befürchten lässt.
HP hat im zurückliegenden Quartal einen Gewinneinbruch von 1,94 Milliarden Dollar auf 803 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Aber: Bereinigt etwa um einen erheblichen Sondereffekt durch Trumps Steuerreform fiel der Rückgang weitaus kleiner aus – und vor allem punktgenau mit den Erwartungen zusammen. HP verdiente wie erwartet 52 Cent je Aktie. Der Umsatz kam mit 14,7 Milliarden Dollar nur minimalst unterhalb der Konsensschätzung von 14,8 Milliarden rein. Sorge bereitet den Anlegern in erster Linie eine Abschwächung des Geschäfts mit Druckern. Und damit dem, was HP ausmacht.
Merrill Lynch hat die Aktie als Reaktion auf die Zahlen von Buy auf Underperform runtergestuft und das Kursziel von zuvor 30 auf nun nur noch 19 US-Dollar gesenkt.
Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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