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Nächstes Blutbad an Wall Street: Weight Watchers schockiert alle

Nächstes Blutbad an Wall Street: Weight Watchers schockiert alle
Foto: Börsenmedien AG
Andreas Deutsch 27.02.2019 Andreas Deutsch

Erst Coca-Cola, dann Kraft Heinz, nun Weight Watchers: Die Liste der Unternehmen aus der Old Economy, die nach Zahlen crashen, wird immer länger. Die Aktie des Diätspezialisten bricht am Mittwoch um 36 Prozent ein. Ob die Wende gelingt, hängt ganz entschieden von einer Person ab: Superstar Oprah Winfrey.

Hat sich Weight-Watchers-Chefin Mindy Grossmann übel verschätzt? Das neue Wellness- und Fitness-Konzept, auf das der Konzern seit Herbst setzt, kommt bei den Kunden offenbar nicht gut an. Im vierten Quartal, also seit die neue PR-Strategie gilt, wurden die Erwartungen enttäuscht. Der Umsatz kletterte zwar um sechs Prozent auf 330 Millionen Dollar, doch die Wall Street hatte mit 347 Millionen Dollar gerechnet. Der Gewinn je Aktie lag nur bei 46 Cent statt bei 60 Cent.

Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen, das nun WW heißt, Umsätze in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar. Die Wall Street war bislang von 1,66 Milliarden Dollar ausgegangen.

Um schnell wieder in die Erfolgsspur zu finden, setzt WW noch stärker auf Superstar Oprah Winfrey. „Oprah wird bei der kommenden Werbekampagne eine zentrale Rolle spielen“, so CEO Grossmann. So soll es zum Beispiel auch Live-Events geben, die im Internet übertragen werden sollen.

Die Talkshow-Moderatorin ist seit 2015 Großaktionärin, hatte ihre Beteiligung aber 2018 deutlich reduziert und hielt zuletzt noch acht Prozent.

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Jetzt muss ein Kraftakt her

Die Frage ist: Reicht das aus? Sich so an Winfrey zu klammern, ist riskant. Was passiert, wenn sie komplett aussteigt? Der Aufstieg von 2015 an ist vor allem ihrem Engagement bei Weight Watchers zu verdanken.

Auf der anderen Seite muss man sagen, dass die Methode Weight Watchers immer noch viel Substanz hat. Die Diät wird regelmäßig von Experten in den höchsten Tönen gelobt. Man nimmt schnell ab, ohne dass es viel Zeit kostet oder Arbeit macht. Im vierten Quartal vertrauten 3,9 Millionen Nutzer der Methode – ein Plus von 22 Prozent.

Doch offensichtlich wiederholt sich derzeit die Situation von 2012 bis 2015: Der Markt hält Weight Watchers aufgrund der zunehmenden Konkurrenz aus dem Internet für ein Auslaufmodel. Dann stieg Oprah ein – und lobte die Methode über den grünen Klee. Als die Gerüchte aufkamen, sie wolle Präsidentin werden, ging die Aktie komplett durch die Decke.

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Die Spekulation des AKTIONÄR auf besser als erwartete Zahlen ging nicht auf, die Aktie wurde ausgestoppt. Nach der gekappten Prognose erinnert die Weight-Watchers-Aktie derzeit an das berühmte fallende Messer, in das man nicht greifen sollte. Der stark ausgebombte Titel kommt auf die Watchlist.

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