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Boeing: Weiterer Rückschlag für den Airbus-Konkurrenten

Boeing: Weiterer Rückschlag für den Airbus-Konkurrenten
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Martin Mrowka 02.02.2021 Martin Mrowka

Nach den schlechten Geschäftszahlen in der vergangenen Woche muss der US-Flugzeugbauer Boeing einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Immer mehr Kunden bestellen den noch in der Entwicklung befindlichen Großraum-Typ 777X wieder ab. Schuld ist nicht nur die Corona-Pandemie. Rivale Airbus profitiert derweil.

Boeing muss wegen erneuter Verzögerungen bei der Entwicklung seines Großraumjets 777X um mehr als ein Drittel seiner Bestellungen fürchten. Der US-Flugzeugbauer bezifferte seinen Auftragsbestand am Montagabend auf nur noch 191 Maschinen des Typs, 38 Prozent weniger als zuletzt noch auf der Website des Konzerns genannt.

Boeing erklärte den verringerten Auftragsbestand mit einer Bilanzierungsregel, nach der der Konzern gefährdete Bestellungen von der Liste nehmen müsse. Weil sich die Erstauslieferung des Modells auf Ende 2023 verschiebt, können einige Kunden von ihren Bestellungen zurücktreten.

Boeing hatte vergangene Woche weitere Verzögerungen bei der Entwicklung und Zulassung des Modells bekanntgegeben (DER AKTIONÄR berichtete). Mit der Verschiebung auf Ende 2023 liegt die erste Auslieferung rund drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Ende 2020 verbuchte Boeing in diesem Zusammenhang eine Sonderbelastung von 6,5 Milliarden US-Dollar, wodurch der Konzern für das Gesamtjahr einen Rekordverlust von 11,9 Milliarden Dollar verkraften musste.

In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC warnte Boeing davor, dass die Belastung bei der 777X im Fall von Stornierungen, Produktionskürzungen und Problemen bei Flugtests noch höher ausfallen könnte. Die arabische Boeing-Großkundin Emirates hat bereits angedeutet, einen weiteren Teil ihrer Bestellungen von der 777X auf den "Dreamliner" umzuschreiben.

Bei der 777X handelt es sich um die spritsparende Neuauflage des langjährigen Verkaufsschlagers Boeing 777. Maschinen dieser Größe werden im Langstreckenverkehr eingesetzt, und dieses Geschäft wird sich nach Einschätzungen aus der Branche als Letztes von dem Einbruch infolge der Corona-Krise erholen.

Boeing hat die Produktion der 777 und 777X sowie des etwas kleineren Langstreckenjets 787 "Dreamliner" stark gekürzt. Gleiches tat sein europäischer Rivale Airbus bei seinen Modellen A350 und A330neo.

Die Boeing-Aktie kann im deutschen Handel am Dienstag dennoch zulegen (siehe Xetra-Chart). Grund sind positive Analystenstimmen zu Airbus. Unter anderem hat Morgan Stanley das Kursziel für den europäischen Flugzeugbauer kräftig auf 112 Euro angehoben. Das MDAX-Schwergewicht gewinnt daraufhin um mehr als sechs Prozent. (Mit Material von dpa-AFX)

Boeing (WKN: 850471)

Boeing wird noch Jahre brauchen, bis die Folgen der Coronakrise und des Debakels um seine 737 Max verarbeitet sind. Langfristig wird sich der US-Flugzeugbauer aber wie der auf Jahre ausgebuchte Rivale Airbus wohl keine ernsthaften Sorgen um mangelnde Bestellungen machen. DER AKTIONÄR bevorzugt die Airbus-Aktie, da deren Probleme relativ gesehen kleiner sind.

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