Boeing wettet groß auf den zukünftigen Markt für kleine Flugtaxis. Der US-Flugzeugbauer investiert 450 Millionen Dollar (398 Millionen Euro) in die Entwicklerfirma Wisk Aero. Das Geld soll unter anderem in die Vorbereitung der Produktion gesteckt werden, wie die Unternehmen am Montag mitteilten.
Das kleine Flugzeug von Wisk soll nach bisherigem Stand zwei Personen transportieren können, mit einer Reichweite von rund 40 Kilometern und einer Geschwindigkeit bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Es fliegt mit Elektroantrieb und autonom ohne einen Piloten an Bord. Zur Sicherheit sollen die Maschinen auch vom Boden ferngesteuert werden können und bekommen einen Landefallschirm eingebaut.
Wisk ist ein 2019 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen von Boeing und des Flugzeugentwicklers Kitty Hawk, der von Google-Mitgründer Larry Page finanziert wird. Page baute in den vergangenen Jahren mehrere Firmen auf, die kleine Fluggeräte entwickeln.
Flugtaxis werden von mehreren Firmen entwickelt, unter anderem bei Volocopter und Lilium aus Deutschland. Auch der große Boeing-Rivale Airbus arbeitet an einem Modell. Offen ist noch, wie schnell Flugtaxis von den Behörden zugelassen werden und wie tragfähig das Geschäftsmodell für deren Betrieb sein wird.
Die Aktie von Boeing steht am heutigen Montag allerdings deutlich unter Druck. Sie gehört mit einem Minus von 3,3 Prozent auf 198,61 Dollar zu den drei größten Verlierern des Tages im Dow Jones. Nur Merck & Co und Visa notieren noch stärker im Minus. Das Papier von Boeing hat zuletzt alle wichtigen Durchschnittslinien nach unten unterschritten. Der nächste immens wichtige Support, den es zu verteidigen gilt, ist das 52-Wochen-Tief bei 185,26 Dollar. DER AKTIONÄR favorisiert in der Branche weiter den europäischen Flugzeugbauer Airbus, Boeing ist derzeit eine Halteposition.