Boeing steht unter strenger Beachtung der Federal Aviation Administration (FAA). Der Flugzeugbauer darf daher unter anderem nicht mit voller Last produzieren. Und daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Das sagte der Leiter der Behörde nach dem jüngsten Treffen mit der Boeing-Führung.
Die FAA geht angesichts anhaltender Sicherheitsprobleme davon aus, dass sie Boeing in den nächsten Monaten keine Erlaubnis zur Steigerung der 737 MAX-Produktion erteilen wird. Das sagte der Leiter der Behörde am Donnerstag nach einem dreistündigen Treffen mit Vertretern des Flugzeugbauers.
Die FAA hat Boeing Anfang des Jahres einer genauen Prüfung unterzogen. Sie forderte den Konzern auf, einen umfassenden Sicherheitsplan auszuarbeiten, und verbot dem Konzern, die Produktion der 737 zu steigern, nachdem während eines Fluges mit einer neuen 737 MAX 9 am 5. Januar eine Türplatte geplatzt war. FAA-Direktor Mike Whitaker sagte am Donnerstag, dass er nicht damit rechne, dass Boeing in den nächsten Monaten die Genehmigung für eine Produktionssteigerung der MAX erhalten werde.
„Systemische Veränderungen sind nicht einfach, aber in diesem Fall absolut notwendig, und die Arbeit ist nie wirklich getan, wenn es um die Sicherheit der Fluggäste geht – von Boeing, den Fluggesellschaften oder der FAA“, sagte Whitaker in einer Erklärung. Man werde das Unternehmen bei jedem Schritt zur Verantwortung ziehen, um sicherzustellen, dass diese Veränderungen stattfinden.
Boeing versucht, eine Aufhebung kostspieliger Produktionsbeschränkungen durch die FAA zu erreichen. Aktuell produziert der Flugzeugbauer allerdings deutlich weniger als die 38 737 MAX pro Monat, die ihm laut FAA-Richtlinie erlaubt sind.
An dem Treffen nahmen auch andere hochrangige Führungskräfte von Boeing teil, darunter Stephanie Pope, die neue Leiterin von Boeing Commercial Airplanes, Boeings Qualitätssicherungschefin Elizabeth Lund und Mike Fleming, Senior Vice President und General Manager für Flugzeugprogramme bei Boeing.
Die Dauerkrise bei Boeing kennt weiter kein Ende. Der Chartverlauf spricht Bände. Ganz im Gegensatz zum europäischen Konkurrenten Airbus. Dessen Aktie hat sich seit dem Tief 2020 vervielfacht. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Anleger lassen hier die Gewinne weiter laufe. Ein Stopp bei 119 Euro sichert ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Boeing.
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