Es sind – wieder einmal – keine schönen Zeiten für die Anteilseigner des US-Flugzeugbauers Boeing. Denn das Unternehmen hat – wieder einmal – große hausgemachte Probleme. Nach einem Zwischenfall mit einer Boeing-Maschine hat CEO Dave Calhoun einen Fehler des Flugzeugbauers eingeräumt und Aufklärung versprochen.
"Wir werden das zuallererst so angehen, dass wir unseren Fehler eingestehen", sagte Calhoun vor Mitarbeitern am Dienstag (Ortszeit). Auch sagte er laut einem von Boeing veröffentlichten Auszug seiner Ansprache 100-prozentige Transparenz zu. Boeing werde mit den Unfallermittlern der US-Behörde NTSB zusammenarbeiten, die die Ursache des Zwischenfalls herausfinden wollten.
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte am Wochenende angeordnet, Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max 9 (Boeings Bezeichnung: 737-9) am Boden zu lassen und zu inspizieren. Das Bauteil verschließt bei der Modellvariante eine nicht benötigte Türöffnung. Bei einem Flug von Alaska Airlines am Freitag riss das Teil plötzlich kurz nach dem Start im Steigflug heraus. Bei ersten Untersuchungen entdeckten Alaska Airlines und die US-Fluggesellschaft United Airlines an der Stelle Probleme bei weiteren Maschinen des Typs wie etwa lockere Schrauben
Indes hat die kanadische Bank RBC das Anlagevotum für Boeing nach Auslieferungszahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 300 US-Dollar belassen. Die im Vorjahr zum Ziel gesetzte Spanne sei erreicht worden, erklärte Analyst Ken Herbert im Rahmen seiner jüngsten Studie. Der Investorenfokus liege nun auf den Planungen für 2024. Stornierungen durch Fluggesellschaften wegen neuer Probleme mit dem 737-9 Max hält der Experte für unwahrscheinlich. Mehr Sorgen bereitet ihm die Produktionsfähigkeit.
Die UBS ist sogar noch optimistischer. Analyst Gavin Parsons hat die Einstufung für Boeing nach Auslieferungszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 325 US-Dollar belassen. Nach den Dezember-Zahlen sei klar, dass der Flugzeugbauer das obere Ende der für 2023 angepeilten Spanne erreicht habe, so Parsons in einer am Dienstag vorliegenden Studie.
Es bleibt dabei: Die Probleme bei Boeing reißen einfach nicht ab. Hingegen läuft es bei Airbus nach wie vor rund. Die Aktie des europäischen Flugzeugbauers bleibt dementsprechend weiter der klare Favorit im Sektor. Der Stoppkurs sollte hier auf 109,00 Euro nachgezogen werden.
Boeing ist Mitglied im DER AKTIONÄR Weltraum Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.
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Mit Material von dpa-AFX