Analysten hatten im Vorfeld im dritten Quartal mit einem Umsatz von 23,3 Milliarden Euro und einem EBIT von 2,37 Milliarden Euro gerechnet. BMW erreichte zwar Erlöse von 23,4 Milliarden Euro, das EBIT verfehlte aber mit 2,30 Milliarden Euro die Schätzungen.
Im der Autosparte ging die operative Marge um 0,2 Punkte auf 8,3 Prozent zurück. Der Grund: BMW steckt Milliarden in die Elektromobilität, in autonomes Fahren und neue Modelle.
Weil es in der Finanzsparte im bisherigen Jahr gut läuft, erwartet das BMW-Management beim Vorsteuerergebnis 2017 nun einen "soliden" Anstieg statt zuvor nur einen "leichten".
BMW fährt hinterher
Gegenüber dem großen Rivalen Mercedes verliert BMW weiter an Boden. Daimler verkaufte in den ersten neun Monaten 1,72 Millionen Autos, BMW hingegen „nur“ 1,54 Millionen.
Kritik am Management
Morgan-Stanley-Analyst Harald Hendrikse gehört zu den Kritikern der Münchener. Daimler mache zum Beispiel größere Fortschritte hin zur neuen Autogeneration. BMW dürfte die Risiken aus sinkenden Dieselzulassungen in Europa sowie der Belastung durch fallende Restwerte des Selbstzünders zwar gut managen. Der Konzern sei diesen Risiken aber im Vergleich am stärksten ausgesetzt und das dürfte Druck auf zukünftige Ergebnisse zur Folge haben.
Partner in China?
Hier hat BMW zuletzt seine Fühler nach einem Partner ausgestreckt. Zusammen mit Great Wall will BMW Elektroautos für den wichtigen chinesischen Markt bauen. Im Vorfeld hatten Analysten der Investmentbank Jefferies darauf hingewiesen, dass der Münchner Autobauer einen neuen Partner in China brauche, um seinen Marktanteil im härteren Wettbewerb zu verteidigen. BMW-Partner Brilliance sei lange als reiner Finanzinvestor kritisiert worden, der keinen wirklichen Beitrag zum Erfolg von BMW in China leiste.