BMW-Chef Oliver Zipse geht davon aus, dass die Elektroauto-Offensive der großen Autobauer dem Vorreiter Tesla Luft aus den Segeln nehmen wird. "Es wird nicht einfach für Tesla sein, das Tempo zu halten, das wir bisher gesehen haben, denn der Rest der Industrie bewegt sich schnell vorwärts", sagte Zipse am Montag auf der Innovationskonferenz DLD All Stars.
Tesla-Chef Elon Musk hatte anders als die etablierten Autohersteller frühzeitig auf Elektroautos gesetzt. Mit dem allgemeinen Schwenk der Branche zur Elektromobilität wurde Tesla an der Börse zur mit Abstand teuersten Autofirma. Aktuell baut Tesla ein Werk bei Berlin für den europäischen Markt.
BMW tritt gegen Tesla unter anderem mit dem neuen Modell iX3 an. "Wir haben die Ambition, die "grünsten" Fahrzeuge in unserer Industrie zu bauen – von den Rohstoffen über Lieferkette und Produktion bis hin zum Recycling", sagte Zipse. So laufe die Batterieproduktion bei Zulieferern komplett mit Ökostrom und die eigene Fertigung arbeite CO2-neutral.
Die vom Medienkonzern Burda veranstaltete DLD-Konferenz (Digital Life Design) will eine Brücke zwischen Technologie, Wirtschaft und Kultur schlagen. Das am Sonntag begonnene dreitägige Online-Event DLD All Stars kommt einer digitalen Version der jährlichen Konferenzen in München nahe.
BMW hat vor kurzem starke vorläufige Eckdaten vermeldet. Dank besserer Geschäfte im Schlussquartal liegt vor allem der Cash Flow über den Erwartungen. Der vorläufige Free Cash Flow betrug bei BMW im vierten Quartal rund 2,8 Milliarden Euro und lag damit deutlich über den Erwartungen. Im Gesamtjahr betrug der Mittelzufluss damit 3,4 Milliarden Euro – nach 2,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Bisher lag die Prognose lediglich bei mindestens 1,5 Milliarden Euro.
Die Aktie von BMW hatte im November eine schöne Aufholjagd hingelegt, sie konsolidiert allerdings seitdem. DER AKTIONÄR bevorzugt in der deutschen Autobranche weiter die Papiere der Wettbewerber Volkswagen und Daimler. Die Aktie von Tesla befindet sich derzeit auf Korrekturkurs. Anleger warten hier vorerst ab. Langfristig sind nicht zuletzt auch die Weltraumaktivitäten von Elon Musk hochinteressant.
(Mit Material von dpa-AFX)