Der Autobauer BMW setzt dank einer hohen Nachfrage in allen wichtigen Regionen den Rekordkurs fort. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sei der Umsatz um 15 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Audi- und Daimler-Konkurrent am Mittwoch in München mit. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte um ein Fünftel auf 2,52 Milliarden Euro. Damit übertraf BMW die Erwartungen von Experten.
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten hatten einen Umsatzanstieg um mehr als zehn Prozent auf 20,3 Milliarden Euro erwartet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wurde auf 2,2 Milliarden Euro geschätzt.
Prognose bestätigt
Wegen Kosten aus der Absicherung gegen Preisschwankungen beim Einkauf von Rohstoffen fiel der Anstieg beim Überschuss allerdings nicht so hoch aus. Unter dem Strich blieben im ersten Quartal mit 1,52 Milliarden Euro nur vier Prozent mehr als vor einem Jahr übrig. Der bald aus dem Amt scheidende Vorstandschef Norbert Reithofer bestätigte die Prognose für das laufende Jahr. Er stellte zwar für 2015 das sechste Rekordjahr in Folge in Aussicht, warnte aber vor wachsenden Risiken. Wichtige Märkte wie China würden an Schwung verlieren, es gebe politische Unsicherheiten und viele Krisenherde. "All das wirkt sich auf die Entwicklung der Automobilmärkte aus."
Höhere Kosten
Der dem Umsatzplus hinterherhinkende Gewinnanstieg ist nach Einschätzung von Analysten unter anderem auf die hohen Kosten für den Start einer neuen Produktionsplattform für billigere Modelle wie dem Mini oder den 2er-BMW zurückzuführen. Zudem dürfte der Anteil von günstigeren Modellen im Absatzprofil auf die Marge im Automobilsegment gedrückt haben.
Aktie abstauben
Die hervorragende Marge spielte BMW in den letzten Wochen in die Karten. Dennoch blieb die Aktie - was die Performance betrifft - knapp hinter VW und Daimler zurück. Derzeit befinden sich alle drei Autowerte in einer ausgeprägten Konsolidierung. Anleger können versuchen, bei BMW bei rund 108 Euro nachzulegen. Hier trifft die Aktie auf eine ausgeprägte Unterstützungslinie, sowie die 90-Tage-Linie. Ein weiteres Abstauberlimit wird bei 102 Euro platziert.
Die Favoriten im Automobilsektor bleiben aber Daimler und Volkswagen. Wer es etwas spekulativer mag, der setzt auf ein Comeback des französischen Autobauers Peugeot.