BMW ist gerüstet: Der Münchner Autobauer testet autonom fahrende Autos bereits in der Stadt. Vom Computer allein gesteuerte Fahrzeuge seien schon im Münchner Vorort Garching unterwegs und nächstes Jahr auch in der Innenstadt von München, teilte das Unternehmen mit.
Die Testwagen - BMW 3er GT und 7er mit der Aufschrift "Connected drive" - seien vollautomatisch unterwegs. Ein Fahrer sitze aber am Lenkrad und könne im Notfall jederzeit eingreifen, erklärte Unternehmenssprecher Glenn Schmidt. Oft folge ein Begleitfahrzeug, um die Fahrweise des autonomes Autos zu beobachten.
Die Computer trainierten bei den Testfahrten zum Beispiel, das Verhalten von Fußgängern richtig einzuschätzen, erklärte BMW-Bereichschef Klaus Büttner. Wenn der Fußgänger den Fahrer anschaue, werde er das Auto wahrscheinlich vorbeifahren lassen - aber wenn er auf sein Handy schaue, könnte es gefährlich werden: "Das müssen wird dem Computer jetzt beibringen", sagte Büttner. "Die Autos lernen jetzt Sonderfälle."
Mercedes war 2013 bereits vollautonom durch einige süddeutsche Städte gefahren und ist heute in Stuttgart mit Testfahrzeugen unterwegs. Ein Team arbeite zum Beispiel daran, das Erkennen der für die eigene Fahrbahn zuständigen Ampel auf vielspurigen Straßen noch zu verbessern, sagte Daimler-Sprecher Bernhard Weidemann.
Endlich
BMW hat unter Norbert Reithofer sehr früh die Zeichen der Zeit erkannt und Milliarden in die Elektromobilität gesteckt. Ergebnis war der innovative Stromer i3 und das stylische Hybridfahrzug, der i8. Lange danach hat BMW gezögert. Unter Reithofers Nachfolger Harald Krüger wurde die E-Strategie nicht konsequent fortgesetzt. Nun geht der Wandel im BMW-Konzern jedoch in die nächste Runde: Der Umbau zum Mobilitätskonzern wird mit großer Energie voran getrieben. 2019 kommt der E-Mini, viele Modelle werden als Hybrid oder Stromer angeboten. Gespannt sein darf man auf die neu entwickelten Stromer von BMW, die wohl 2020 oder 2021 kommen werden. Starten wird BMW aller Voraussicht nach mit einem Elektroauto auf der Basis des 5ers.
Aktie im Aufwind
Jeder Rücksetzer sollte bei der BMW-Aktie mit einem Ausbau der Position beantwortet werden. Im Bereich zwischen 77,91 Euro und 79,80 Euro - hier verlaufen die 38- und die 90-Tage-Linie - sollte sich eine Investition auszahlen. BMW ist auf einem guten Weg, den anstehenden Wandel in der Automobilbranche zu meistern. Zusätzlich sollte dem Autobauer der schwache Euro unter die Arme greifen.
(Mit Material von dpa-AFX).