Der Autobauer BMW hat nach einem schwierigen Jahresbeginn im dritten Quartal wieder Tritt gefasst. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte im Vergleich mit dem schwachen Vorjahreszeitraum um 32,9 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro zu, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Das war mehr als von den Analysten im Vorfeld erwartet.
Marge im Kerngeschäft steigt
Die viel beachtete operative Marge im Kerngeschäft Automobilbau stieg um 2,2 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Im Vorjahr hatten die Einführung des Abgas- und Verbrauchstests WLTP sowie hohe Gewährleistungsrückstellungen belastet. Zudem profitierte BMW von dem gestiegenen Anteil an teuren Stadtgeländewagen (SUVs). Zwischen Juli und September wuchs der Konzernumsatz im Jahresvergleich um 7,9 Prozent auf 26,7 Milliarden Euro, unter dem Strich standen mit 1,55 Milliarden Euro 11,5 Prozent mehr Gewinn. Die Prognose bestätigte das Management.
Dennoch; Der neue BMW-Chef Oliver Zipse hat noch viel Arbeit vor sich. Er muss den Konzern schneller und beweglicher machen. Zu träge war sein Vorgänger Harald Krüger, was das wichtige Thema Elektromobilität angeht.
Viel Arbeit für den CEO
Zipse muss das Sparprogramm umsetzen, mit dem bis Ende 2022 insgesamt 12 Milliarden Euro erzielt werden sollen. Ob er nicht noch einmal nachschärfen muss, wird sich auch in den Zahlen der kommenden Monate zeigen. Für BMW ebenfalls ein großes Thema ist die nach wie vor ungelöste Brexit-Frage. BMW baut den Mini im Stammwerk in Oxford und will künftig auch den Elektro-Mini unter anderem dort fertigen.
Die BMW-Zahlen sind gut ausgefallen. Dennoch bleiben viele Fragne offen. Seit Jahresbeginn kommt das Papier auf ein Plus von 1,8 Prozent. Volkswagen liegt 28 Prozent vorne, Daimler liegt bei Plus 14 Prozent.
Bei gut 72,50 Euro ist das BMW-Papier derzeit weit weg vom Zwischenhoch bei 97,50 Euro Anfang 2018. Ganz zu schweigen vom Rekordhoch im Frühjahr 2015 bei 123,75 Euro. Favorit von DER AKTIONÄR bleibt im Autosektor unter den deutschen Autobauern die Aktie von Volkswagen. VW fährt mit seiner Elektro-Strategie sowohl BMW als auch Daimler weit voraus. Europaweit sollten Anleger auf Ferrari setzen.