BMW will im laufenden Jahr mehr Geld als je zuvor in Forschung und Entwicklung sowie in neue Modelle stecken. Viele Analysten goutierten zuletzt die Strategie und statteten das Papier mit neuen Kaufempfehlungen aus. Jefferies jedoch hält dagegen.
BMW steht im Jahr 2024 vor einem Spagat. Der Konzern muss einerseits viel Geld in neue Elektromodelle wie die Neue Klasse stecken, auf der anderen Seite will BMW auch seine Profitabilität sichern. BMW will die EBIT-Marge im Autogeschäft zwischen acht und zehn Prozent halten.
Keiner der klassischen Autobauer habe den Wandel in der Branche bisher besser gemeistert als BMW, schrieb Analyst Philippe Houchois in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Die sogenannte "Neue Klasse" werde im kommenden Jahr die dritte Elektrofahrzeuge-Generation des Konzerns einläuten, während die meisten Wettbewerber noch an ihrer zweiten arbeiteten. Allerdings preise die Aktie bereits die vollständige Ausschüttung des Barmittelzuflusses ein, was bei Konkurrent Mercedes-Benz nicht der Fall sei. Deshalb nahm Houchois auch seine Kaufempfehlung für die Aktie zurück. Er rät das BMW-Papier zu halten. Sein Kursziel lautet 110 Euro.
Der Fokus bei BMW liegt im Roll-out der Neuen Klasse. Mit den futuristischen Stromern, den Software-Baukästen für Antrieb, Fahrwerk, Bordnetz und Fahrassistenzsystemen, spart die neue Fahrzeuggeneration Kabelstränge, Gewicht und Geld. Mit der Neuen Klasse will BMW dann Margen auf dem Niveau der Verbrennermodelle erzielen.
BMW hat 2023 rund 15 Prozent seiner Autos mit E-Antrieb verkauft. 2026 sollen es 33 Prozent sein.
Mit dem Roll-out der Neuen Klasse wird BMW einen Technologiesprung vollziehen. Einziges Manko: Auch BMW hat in China Schwierigkeiten. BMW ist zwar im Reich der Mitte nicht im Massenmarkt wie etwa Volkswagen positioniert – dennoch bekommen auch die Münchner im wichtigsten und größten Automarkt der Welt die immer stärkere Konkurrenz von BYD, Nio, Xpeng und Li Auto zu spüren.
Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau eine Halteposition.