Die Aktien der drei Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen sind in den vergangenen Tagen unter die Räder gekommen. Neben Gewinnmitnahmen hat insbesondere eine negative Meldung aus China auf die Kurse gedrückt. Wie geht es jetzt weiter?
Für die Aktien von BMW, Daimler und Volkswagen ist es in den vergangnen Tagen nicht gut gelaufen. Zuvor hat die chinesische Branchenvereinigung CAAM ihre Prognose gesenkt. Demnach dürfte der Automobilmarkt in dem Riesenreich im laufenden Jahr nur um fünf Prozent zulegen und nicht wie ursprünglich prognostiziert um acht Prozent. Das jähe Ende der Wachstumsstory für die deutschen Autobauer bedeutet das aber nicht. Das beweisen die jüngsten China-Absatzzahlen. Trotz der Marktschwäche hat beispielsweise Daimler seine Verkäufe in China im Februar um satte 61 Prozent auf über 20.000 Fahrzeuge gesteigert.
Zugpferd USA
Doch selbst wenn das Wachstum in China wie erwartet abschwächt - die deutschen Autobauer sind weltweit glänzend aufgestellt. Dabei kommt insbesondere den USA eine entscheidende Rolle zu. Einer Prognose der kanadischen Scotiabank zufolge dürfte der Pkw-Absatz in den USA 2012 um über sechs Prozent auf 13,5 Millionen Fahrzeuge steigen. Um daran teilzuhaben, investieren die deutschen Autobauer kräftig in den USA. Derzeit erweitert BMW sein SUV-Werk Spartanburg und auch Daimler erweitert seine Kapazitäten.
Doch auch VW ist nicht untätig. Nachdem die Wolfsburger dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten zumindest als Produzent 1988 den Rücken gekehrt haben, wurde im vergangenen Frühjahr das VW-Werk Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee eingeweiht. VW will Toyota und GM bis 2018 überrunden und zehn Millionen Autos zu verkaufen. Doch nicht nur die langfristigen Aussichten stimmen, auch auf kurze Sicht stehen die Signale auf grün. In einem Interview mit dem DAF Deutsches Anleger Fernsehen sagte Konzernlenker Martin Winterkorn im Hinblick auf die Ziele für 2012: "Nach der Schwäche in Europa sind wir etwas vorsichtiger geworden. Aber eines ist klar, auch wenn wir an die zehn Millionen Fahrzeuge noch nicht rankommen, wir werden mehr Autos verkaufen als im letzten Jahr und wir werden mit Sicherheit den Umsatz steigern. Wenn wir das Vorjahresergebnis erreichen, dann sind wir zufrieden."
Bestens positioniert
Die deutschen Autobauer sind glänzend aufgestellt und dürften auch in diesem Jahr wieder stärker wachsen als der weltweite Gesamtmarkt. Nach der jüngsten Korrektur sind die Aktien von BMW, Daimler und VW wieder zum Schnäppchenpreis zu haben. Auf Basis der 2012er-Schätzungen liegt das KGV bei allen drei Titeln zwischen 7 und 9. Angesichts der hervorragenden Stellung und der positiven Aussichten erscheinen die Aktien damit klar unterbewertet.