Die BMW-Aktie notiert aktuell an der wichtigen 80-Euro-Marke. Am Montag meldete sich die Deutsche Bank und die Schweizer Bank Credit Suisse mit neuen Studien zu Wort, die den Kampf zwischen Bullen und Bären weiter anheizt.
Die Deutsche Bank hat die Einstufung für BMW vor der Berichtssaison der europäischen Automobilindustrie auf "Buy" mit einem Kursziel von 103 Euro belassen. Der Automotive-Sektor sollte insgesamt solide Kennziffern für das dritte Quartal veröffentlichen, schrieb Analyst Jochen Gehrke in einer Branchenstudie vom Montag. Unter den Fahrzeugherstellern dürfte BMW in China laut Gehrke Marktanteile verloren, in Kanada, Mexico und den USA aber gewonnen haben.
Pessimistischer ist hingegen die Credit Suisse. Die Papiere der Münchener seien nicht länger der sichere Hafen unter den Premiumherstellern, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Studie des Instituts. Die Experten senkten daher das Kursziel von 85 auf 70 Euro und bestätigten das "Underperform"-Rating. Das Absatz- und Preisumfeld im zweiten Halbjahr sei in den wichtigsten Märkten schwächer als gedacht. Die Credit Suisse befürchtet enttäuschende Quartalszahlen und entsprechend sinkende Markterwartungen. Ob die Befürchtungen zutreffen, stellt sich am 4. November heraus, dann veröffentlichen die Münchner die Ergebnisse für das dritte Quartal.
Voll in der Spur
Zuletzt lief es bei BMW aus operativer Sicht wie am Schnürchen. Im September verkaufte der Autobauer 199.799 Fahrzeuge. Dies entspricht einem Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ist zugleich ein neuer Rekord für diesen Monat. Neben der Stammmarke BMW legten sowohl die Auslieferungen bei der Kleinwagen-Sparte Mini als auch beim Luxuskarossen-Bauer Rolls-Royce zu. Vom Elektroauto i3 konnte BMW im laufenden Jahr mehr als 10.000 Exemplare absetzen. Für die ersten neun Monate erreichte BMW neue Höchstwerte: 1,53 Millionen Fahrzeuge wurden verkauft, was einem Plus von 6,5 Prozent zum Vorjahr entspricht. Für das Gesamtjahr hat sich der Konzern vorgenommen mehr als 2 Millionen Fahrzeuge abzusetzen.
Abwarten
Charttechnisch ist die BMW-Aktie angeschlagen. Auf lange Sicht jedoch nach wie vor eines der interessantesten Investments im DAX. Der Autobauer ist gut aufgestellt und bleibt für den AKTIONÄR einer der Favoriten in der Branche. Im schwachen Gesamtmarkt sollte vor einem Neueinstieg allerdings eine Bodenbildung abgewartet werden. Gelingt an der 80-Euro-Marke die Trendwende, können Anleger wieder eine Position aufbauen.
(Mit Material von dpa-AFX)