Auf dem Meeting der American Society of Hematology (ASH) hat Bluebird Bio allen voran mit den Daten zur Krebsimmuntherapie bb2121 für Furore gesorgt. Anleger honorierten die Studien-Updates mit einem Kursplus von zwischenzeitlich 30 Prozent. Knapp 18 Prozent Kursgewinn blieben zum Handelsschluss übrig. Kurzfristig könnte die Bluebird-Aktie nun unter Druck geraten – CEO Nick Leschly nutzt das Rekordniveau der Aktie, um frisches Kapital einzusammeln. Goldman Sachs hingegen sieht trotz der Top-Performance über 50 Prozent Aufwärtspotenzial.
"Disruptive Wirkung"
Analyst Salveen Richter von Goldman Sachs lobt die Studiendaten von bb2121 in den höchsten Tönen und erhöht sein Kursziel von 186 Dollar auf 309 Dollar. Unverändert lautet das Votum: "Buy". Auch die Entwicklung bei den Gentherapien verlaufe nach Plan. Gerade beim Produktionskandidaten LentiGlobin in der Indikation Sichelzellerkrankungen seien 2018 einige Kurskatalysatoren zu erwarten. Was die nächsten Schritte bei Bluebird sind und was der Vorstandsvorsitzende von den Übernahmegerüchten hält, erfahren Sie im Interview mit CNBC.
Kapitalerhöhung angekündigt
Nachbörslich hat Bluebird Bio verkündet, 600 Millionen Dollar per Kapitalerhöhung zu erlösen. Das Geld dürfte in erster Linie zur Fortsetzung klinischer Entwicklungen genutzt werden. Auch die zulassungsrelevante Studie für bb2121 wird am Kapital von Bluebird Bio zehren. Zu welchem Kurs die Biotech-Schmiede die neuen Aktien platziert, sollte heute bekannt gegeben werden. Über 200 Dollar wäre in jedem Fall ein sehr guter Platzierungspreis und zeugt von großem Investoreninteresse.
Höhenflug vor Fortsetzung
Kurzfristig kann die Kapitalmaßnahme die Bluebird-Bio-Aktie belasten. Dennoch: Der steile Aufwärtstrend dürfte sich aufgrund der starken Nachrichten vom ASH-Meeting weiter nach oben entwickeln. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme ist dadurch enorm gestiegen. Kein Stück aus der Hand geben, größere Rücksetzer bleiben spekulative Einstiegsgelegenheiten mit Stopp.