Im deutschen Nebenwerteindex SDAX hat sich am Montag ein bereits bekanntes Bild in der Corona-Krise abgezeichnet. Während die Aktien des Online-Tierbedarfshändlers Zooplus an der Spitze weiter um fast zehn Prozent anziehen (auf Platz zwei und drei folgen SNP Schneider-Neureither und Eckert & Ziegler), markieren die Papiere des Shoppingcenter-Investors Deutsche Euroshop das Schlusslicht mit einem Abschlag von mehr als sechs Prozent.
Da die Menschen wegen der weitreichenden Ausgangsbeschränkungen vermehrt online einkaufen, wird Zooplus von Anlegern seit einiger Zeit als Krisengewinner wahrgenommen. Seit dem März-Tief bei 65,10 Euro ist die Aktie mittlerweile um mehr als 70 Prozent gestiegen.
Zwischenzeitlich war sie sogar einmal nahe an die 130-Euro-Marke herangerückt. Nach einem eher vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr hatte das Papier jedoch einen Teil der Gewinne wieder abgegeben.
Dem auf Einkaufszentren spezialisierten Immobilieninvestor Deutsche Euroshop könnten die Quarantänemaßnahmen dagegen einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Da die Läden bis auf einige Ausnahmen in vielen Ländern geschlossen sind, besteht für die Euroshop das Risiko, dass die Einzelhändler ihre Miete nicht mehr zahlen können.
Einige große Ketten wie Adidas oder H&M haben ihre Mietzahlungen zum Teil bereits ausgesetzt. Wo die Papiere der Euroshop vor der Krise noch mehr als 25 Euro kosteten, bewegte sich ihr Preis zuletzt bei gut zehn Euro.
Bei der Deutschen Euroshop hat DER AKTIONÄR in den vergangenen Wochen vermehrt dazu geraten, nicht ins fallende Messer zu greifen. Dabei bleibt es auch jetzt. Bei Zooplus sollten Anleger die Gewinne laufen lassen. Allerdings sollte man aber nicht vergessen, auf dem Weg nach oben zumindest den Stopp sukzessive nachzuziehen – denn auch bei einer “Bleib-zuhause-Aktie” wachsen die Bäume nicht in den Himmel.
(Mit Material von dpa-AFX)