Der Bitcoin kann am Mittwochnachmittag fast sechs Prozent zulegen und klopft inzwischen wieder an die Marke von 8.400 Dollar an. Auch viele andere Kryptowährungen befinden sich seit Tagen im Aufwind. Angesichts des Konflikts zwischen den USA und dem Iran gewinnt die Idee vom Bitcoin als Fluchtwährung wieder an Beliebtheit.
Dass der Bitcoin-Kurs seit der Tötung des iranischen Generals Soleimani durch die USA am 3.Januar in der Spitze fast 20 Prozent zugelegt hat, kann für viele Marktbeobachter kein Zufall sein: Die Angst vor einer Zuspitzung des geopolitischen Konflikts im Nahen Osten mache die Digitalwährung als „sicheren Hafen“ wie Silber oder Gold attraktiver, ist derzeit vielerorts zu lesen.
Daten von Google Trends, auf die das Branchenportal coindesk.com verweist, scheinen das auf den ersten Blick zu bestätigen: Demnach ist die Zahl der weltweiten Suchanfragen nach den Begriffen „Bitcoin Iran“ in der vergangenen Woche um rund 4.500 Prozent gestiegen – und damit deutlich stärker als die Zahl der Google-Suchen nach „Bitcoin“ alleine. Am meisten Interessiert man sich demnach in Nigeria für „Bitcoin Iran“, gefolgt von Kanada, Singapur und den USA.
Alles nur Zufall?
Es gibt allerdings auch Zweifel am Iran-Argument. Einige Brancheninsider halten die „Flucht in den Bitcoin“ für einen Mythos. Zudem sei ein Anstieg der Suchanfragen bei Google in aller Regel eine Folge des Preisanstiegs, nicht dessen Ursache. Andere werten den aktuellen Kursanstieg eher als Vorboten des bevorstehenden „Halvings“ im Mai.
Selbst die Zweifler räumen aber an, dass sich die Idee vom Bitcoin als „sicherem Hafen“ zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung entwickelt hat und durch das wachsende Interesse der Medien und Anleger letztlich tatsächlich eine steigende Nachfrage nach der Digitalwährung nach sich ziehen könnte.
Zwei Kaufsignale im Bitcoin-Chart
Egal ob nun der Iran-Konflikt hinter der jüngsten Kursbelebung steckt oder nicht: Der Bitcoin hat am Dienstag die Marke von 8.000 Dollar und erstmals seit November 2019 auch die 200-Tage-Linie hinter sich gelassen. Zudem ist der Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend seit Ende Juni gelungen.
All das ist als technisches Kaufsignal zu werten und macht Hoffnung auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in Richtung der 10.000-Dollar-Marke. Wer langfristig investiert ist, bleibt weiterhin dabei. Auch mutige Neueinsteiger können nun langsam mit dem Aufbau einer ersten kleinen Position beginnen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.