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Der Krypto-Mining-Firma Core Scientific, einem der größten Bitcoin-Miner der Welt, droht die Insolvenz. Bereits zum Jahresende könnte das Geld ausgehen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Der Kurs der Aktie bricht daraufhin zum Handelsstart an der Wall Street um rund 70 Prozent ein.
Schuld an der Misere seien die anhaltenden Kursverluste des Bitcoins, steigende Energiekosten und wachsender Konkurrenzdruck, die sich negativ auf die operative Performance und die Liquidität auswirken, teilte Core Scientific am Donnerstag mit. Zudem stecke das Unternehmen in einem Rechtsstreit im Zusammenhang mit der Pleite des Krypto-Projekts Celsius.
Das Unternehmen hatte bereits im Juli eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 100 Millionen Dollar angekündigt. Zudem wurde in den vergangenen Wochen ein Großteil der Bitcoin-Bestände verkauft: Hatte Core Scientific zum 30. September noch 1.051 Bitcoins mit einem Gesamtwert von rund 21 Millionen Dollar in der Bilanz stehen, waren es bei Veröffentlichung des Statements nur noch 24 Bitcoins, die zu aktuellen Kurse von rund 20.700 Dollar nicht einmal mehr eine halbe Million wert sind.
Besonders bitter: Der Cash-Bestand des Unternehmens ist trotzdem weiter geschrumpft – von 29,5 Millionen Dollar Ende September auf nun 26,6 Millionen Dollar. Vor diesem Hintergrund hat das Management massive Kostensenkungen in Aussicht gestellt und die Gläubiger vorgewarnt, dass im Oktober und November fällige Zahlungen nicht geleistet werden können.
Man habe juristische und finanzielle Berater an Bord geholt, spreche mit Gläubigern und sei auf der Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, um die Liquidität zu sichern, heißt es in der SEC-Mitteilung. Das Unternehmen verweist aber bereits auf eine mögliche Insolvenz und einen Antrag auf Gläubigerschutz als Ultima Ratio.
Der Aktienkurs von Core Scientific bricht nach der Hiobsbotschaft am Donnerstag im US-Handel um rund 70 Prozent ein. Ausgehend von ihrem Allzeithoch im November 2021 bei 14,98 Dollar hat sie inzwischen mehr als 98 Prozent an Wert verloren.
Die zwischenzeitliche Comeback-Spekulation des AKTIONÄR wurde durch den Sturz unter die 90-Cent-Marke bereits zu Wochenbeginn ausgestoppt (siehe Ausgabe 44/22).
