Bitcoin und Co spielen im laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf eine prominente Rolle. Vor allem Donald Trump positioniert sich als großer Befürworter und sammelt damit Sympathiepunkte in der Branche. Parallel dazu zieht auch der Kurs der Digitalwährung wieder an. Doch das ist womöglich nicht nur dem „Trump-Trade“ im Kryptosektor zu verdanken.
Laut einer Analyse von Andre Dragosch, Head of Research beim Finanzdienstleister ETC Group, könnte sich nun auch das langsamer wachsende Angebot durch das letzte „Halving“ im Bitcoinkurs bemerkbar machen. Bei dem wichtigen Event im Bitcoin-Zyklus, das alle 210.000 Blöcke beziehungsweise etwa alle vier Jahre stattfindet, halbiert sich die Belohnung, die Miner für ihre Arbeit an der Blockchain in Form von neu geschaffenen Bitcoin erhalten.
Zuletzt war es im April so weit, seither gibt es pro neuem Block statt bisher 6,25 Bitcoin nur noch 3,125 Bitcoin als „Block Reward“. Die Zahl der Bitcoin, die täglich neu in Umlauf kommen, hat sich dadurch von rund 900 auf etwa 450 halbiert.
Die weitere Verknappung des Angebots hat dazu geführt, dass der Bitcoin nach früheren Halvings teils gewaltige Kurssprünge vollführt hat. Und diese hätten jeweils rund 100 Tage nach dem eigentlichen Halving-Termin Fahrt aufgenommen, so das Ergebnis der Analyse.
„Heute sind es genau 100 Tage seit dem Bitcoin-Halving-Event am 20. April“, schrieb Dragosch bei X (ehemals Twitter). „Der Markt hat tendenziell ein kurzes Gedächtnis, aber das durch das Halving verursachte Angebotsdefizit dürfte sich erst ab jetzt bemerkbar machen.“
GM ☕️
— André Dragosch | Bitcoin & Macro ⚡ (@Andre_Dragosch) July 29, 2024
Today marks exactly 100 days after the #Bitcoin Halving event on the 20th of April.
The market tends to have a short memory but the Halving induced supply deficit should just start take effect from now on.
ACCELERATE. pic.twitter.com/c0K3XXhXRv
Dazu veröffentlichte er eine Grafik aus der Studie, die zeigt, dass die mittlere Überschuss-Performance – also die Differenz zwischen der Perfomance jeweils X Tage vor und nach dem Halving – ab Tag 100 nach dem Halving signifikant ansteigt und statistisch signifikant wird.
„Die wichtigste Erkenntnis ist, dass der Performance-Unterschied 100 Tage nach dem Halvong statistisch signifikant wird (T-Wert > 2) und dann bis etwa 400 Tage nach der Halbierung immer signifikanter wird“, erklärte Dragosch gegenüber dem Branchenportal CoinDesk.
Geringes Angebot, wachsende Nachfrage
Natürlich gibt es keine Garantie, dass sich die Geschichte auch diesmal wiederholt und der Bitcoin – wie teils nach früheren Halvings – prozentual vierstellige Kursgewinne verzeichnet. Zumal er heute gemessen an der Marktkapitalisierung deutlich größer und daher weitaus schwerer zu bewegen ist als in den hochvolatilen Anfangstagen.
Gerade in Verbindung mit der steigenden Nachfrage seitens Privat- und Profi-Investoren, aber auch Unternehmen und perspektivisch womöglich sogar großer Industriestaaten wie den USA, ist die Knappheit des Bitcoin als potenziell kurstreibendem Faktor jedoch nicht zu unterschätzen.
DER AKTIONÄR bleibt daher klar bullish für die digitale Leitwährung und rechnet mit einer baldigen Fortsetzung der Rekordjagd vom Jahresanfang, die den Kurs in Richtung sechsstelliger Kurs schieben dürfte. Die Kaufempfehlung für spekulative Anleger gilt weiterhin.
Drei Aktien, die von einer neuen Rally besonders profitieren würden, und wie risikofreudige Anleger jetzt mit Hebel auf neue Hochs beim Bitcoin spekulieren können, lesen Sie im neuen Aktienreport „Die 100.000-Dollar-Wette: Neue Rally beim Bitcoin“.
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