Dem allgemeinen Abverkauf an den Finanzmärkten, wo S&P 500 und Nasdaq am Mittwoch die größten Tagesverluste seit mehr als einem Jahr erlitten haben, macht auch vor dem Kryptomarkt nicht Halt. Der kumulierte Marktwert aller Coins und Token sinkt auf 24-Stunden-Sicht um mehr als drei Prozent. Bitcoin schlägt sich dabei etwas besser, Ethereum deutlich schlechter als der Gesamtmarkt.
Nachdem sich die digitale Leitwährung am Mittwoch zunächst recht stabil im Bereich der 66.000-Dollar-Marke gehalten hatte, schwappte in der Nacht der Verkaufsdruck und die wachsende Risikoaversion vom US-Aktienmarkt über, der am Vortag einen tiefroten Tag erwischt hat. Im Zuge dessen ist der Bitcoin in der Nacht unter die 65.000er-Marke gefallen und notiert am Donnerstagmorgen nun rund 2,6 Prozent tiefer im Bereich von 64.200 Dollar.
Die Kursgewinne der vergangenen sieben Tage, die den Bitcoin am Montag im Bereich von 68.500 Dollar auf den höchsten Stand seit mehr als einem Monat gehievt hatten, sind damit dahin. Auf Wochensicht notiert er inzwischen rund ein Prozent im Minus, der Vorsprung auf 30-Tage-Sicht ist auf gut fünf Prozent zusammengeschrumpft.
„Sell the News“ bei Ethereum
Noch deutlich härter trifft es allerdings Ethereum. Hier knickt der Kurs auf 24-Stunden-Sicht um rund acht Prozent auf 3.180 Dollar ein. Ether ist damit der größte Verlierer in den Top 20 nach Marktkapitalisierung. Marktbeobachter machen dafür auch Gewinnmitnahmen nach dem Handelsstart der ersten Ether-Spot-ETFs in den USA am Dienstag verantwortlich.
Die hatten zwar einen soliden Start hingelegt und am ersten Handelstag Mittelzuflüsse von mehr als 100 Millionen Dollar verzeichnet. Am gestrigen zweiten Handelstag sind nach Daten von Farside Investors allerding rund 133 Millionen Dollar abgeflossen. Insbesondere beim zum ETF umgewandelten Grayscale Ethereum Trust (ETHE) ziehen die Investoren in Scharen davon. Grund dafür dürften primär die im Vergleich sehr hohen Gebühren von 2,5 Prozent sein.
Altcoins unter Druck
Auch am übrigen Kryptomarkt dominieren am Donnerstag die roten Vorzeichen. Die kumulierte Marktkapitalisierung aller Coins und Token sinkt auf 24-Stunden-Sicht um 3,4 Prozent auf 2,31 Billionen Dollar. Gewinner muss man in diesem Umfeld mit der Lupe suchen. In den Top 20 nach Market Cap gelingt lediglich TRON und XRP ein kleines Plus von jeweils gut einem Prozent.
Der „Trump-Trade“ im Kryptosektor hat inzwischen an Zugkraft verloren – wohl auch, weil die Karten durch den Verzicht von Joe Biden auf eine erneute Präsidentschaftskandidatur zwischenzeitlich neu gemischt wurden. Die wachsende Risikoaversion vieler Marktteilnehmer lastet dabei nun zumindest kurzfristig auf Bitcoin und Co.
Mittel- und langfristig bleibt DER AKTIONÄR aber trotzdem bullish und sieht weiterhin Chancen für eine Fortsetzung der Rally vom Jahresbeginn. Anleger, die bei Bitcoin und Ethereum investiert sind, lassen sich daher nicht aus der Ruhe bringen und bleiben dabei. Neueinsteiger mit Geduld und starken Nerven können die Konsolidierung indes auch weiterhin nutzen, um einen Fuß in die Tür zu stellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.