Nachdem der Bitcoin und viele Altcoins in den letzten Tagen einen Großteil der Gewinne aus der Vorwoche abgegeben haben, sieht es am Dienstagvormittag nach einer Stabilisierung aus. Wegen der hohen Unsicherheit an den Märkten bleibt die Lage jedoch angespannt und auch die Stimmung unter den Marktteilnehmern hat sich wieder eingetrübt.
Der größte und offensichtlichste Unsicherheitsfaktor ist zweifelsohne der anhaltende Ukrainekrieg sowie dessen mögliche Folgen für die Weltwirtschaft. Explodierende Energiepreise und die ohnehin bereits stark gestiegene Inflation wecken Sorgen vor einer Rezession. Die globalen Aktienmärkte sind deshalb auf Talfahrt und reißen auch Bitcoin und Co mit in die Tiefe. Die Korrelation zwischen Bitcoin und dem US-Technologieindex Nasdaq 100 liegt nach Daten von Bloomberg nämlich nach wie vor bei starken 0,6 – und damit nur knapp unter dem kürzlich erreichten Höchststand.
Krypto-Regulierung im Fokus
Für zusätzliche Unsicherheit sorgen außerdem Medienberichte, wonach US-Präsident Joe Biden noch im Laufe der Woche ein Dekret unterzeichnen will, dass unter anderem den Kurs seiner Regierung in Sachen Krypto-Regulierung darlegen soll. Die Anordnung werde die Bundesbehörden anweisen, mögliche regulatorische Änderungen sowie die Auswirkungen digitaler Vermögenswerte auf die Wirtschaft und die nationale Sicherheit zu untersuchen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Bloomberg. Das Weiße Haus schweigt bislang dazu.
Die Biden-Regierung bekommt dabei Druck von beiden Seiten: Einerseits bemängelt die US-Kryptobranche seit Langem fehlende regulatorische Klarheit für die potenziell zukunftsweisende Technologie. Andererseits werden in den letzten Tagen und Wochen vermehrt Rufe nach strenger Aufsicht und Kontrolle des Kryptomarkts laut. Hintergrund ist die Angst, dass Russland die verhängten Sanktionen mit Hilfe von Digitalwährungen umgehen könnten.
Zinswende – ja oder nein?
Zu allem Überfluss wirft auch die Fed-Sitzung am 16. März ihre Schatten voraus. Dass dabei das Ende der ultralockeren Geldpolitik eingeläutet wird, galt bis vor Kurzem als sicher – und wurde von Risiko-Assets wie Tech-Aktien oder Kryptowährungen teils bereits eingepreist.
Der Ukrainekrieg und seine Folgen könnten diesen Vorhaben jedoch verzögern, auch wenn Fed-Chef Jerome Powell bisher am ursprünglichen Zeitplan festhalten will. Steigende Zinsen gelten gemeinhin als negativ für Risk-Assets.
Kryptomarkt auf Zick-Zack-Kurs
Während der Krypto-Gesamtmarkt am Dienstagvormittag auf 24-Stunden-Sicht ein gutes Prozent zulegen kann, gelingt dem Bitcoin sogar ein Plus von 2,6 Prozent. Er kann sich damit zunächst stabilisieren und nimmt bereits wieder die Marke von 39.000 Dollar. Die Gewinne aus der Vorwoche sind allerdings futsch.
Gemessen am Fear & Greed Index für den Kryptomarkt hat sich auch die Stimmung unter den Marktteilnehmern wieder verschlechtert. Mit einem Stand von 21 Zählern signalisiert das Stimmungsbarometer „extreme Angst“, nachdem ist in der Vorwoche kurzzeitig in den „neutralen“ Bereich geklettert war.
Mit Blick auf die aktuelle Marktlage und die große Unsicherheit kann die Stimmung allerdings jederzeit wieder drehen. Die Volatilität dürfte kurz und mittelfristig hoch bleiben und selbst Bitcoin-Bullen wie Bloomberg-Experte Mike McGlone schließen einen erneuten Test der 30.000er-Marke derzeit nicht aus. Auf lange Sicht bleibt DER AKTIONÄR aber bei seiner klar bullishen Einschätzung für den Kryptomarkt.
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